LEAVES' EYES - Myths Of Fate
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/24
Mehr über Leaves' Eyes
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 22.03.2024
- Forged By Fire
- Realm Of Dark Waves
- Who Wants To Live Forever
- Hammer Of The Gods
- In Eternity
- Fear The Serpent
- Goddess Of The Night
- Sons Of Triglav
- Elder Spirit
- Einherjar
- Sail With The Dead
Mystisch, mythisch, sinfonisch – und eine Stimme, die be- und verzaubert.
Ging es in "The Last Viking" um Norwegens König Harald III, so nimmt uns LEAVES' EYES auch mit "Myths Of Fate" wieder mit auf eine Reise in vergangene Zeiten. Diesmal vornehmlich in die Mythen- und Sagenwelt der Wikinger, was für mich direkt einen ersten Pluspunkt darstellt. Auch musikalisch werden die Erwartungen, die ich an den neuen Release hatte, mehr als erfüllt.
Das fängt gleich beim ersten Track 'Forged By Fire' an, der im Prinzip mehr oder weniger schon alles zeigt, was uns auf "Myths Of Fate" erwartet: hymnischer Symphonic-Metal, eine astrein agierende Instrumentalfraktion, wunderbarer Chorgesang, eingängige Refrains und natürlich die sich ergänzenden Gesangsparts von Elina Siirala und Alexander Krull. Auch wenn ich nicht so ganz der Freund von Growlgesang bin, so gehört er doch in diesem Fall irgendwie einfach dazu, passt natürlich auch wunderbar zum Thema raue Wikinger und Nordische Mythologie. Die Videos zu diesem und weiteren Songs habe ich verlinkt, sodass ihr euch einen Eindruck davon machen könnt, was euch "Myths Of Fate" bietet.
Vom magischen Schwert Tyrfing, das von den Zwergen geschmiedet und verflucht wurde, um seinem Träger Unglück zu bringen, ziehen wir mit dem ebenso eingängig-flotten 'Realm Of Dark Waves' weiter zu Ran, der Göttin des Meeres, in ihr Königreich der dunklen Wellen. Iduna, die nordische Göttin der Jugend, verspricht in 'Who Wants To Live Forever' mit ihren verzauberten Äpfeln ewige Jugend und Unsterblichkeit – auch hier bezaubert Elina wieder mit ihrer einzigartigen Stimme und wir lauschen einem Werk voller Emotionen und einem sich im Ohr festsetzenden Refrain. In 'Hammer Of The Gods' erleben wir einmal mehr den Gänsehaut erzeugenden, engelsgleichen Gesang von Elina im Duett mit den tiefen Growls von Alexander, wenn sie über Mjölnir, Thors Hammer, singen. Ganz großartig. Auch ohne den Hinweis im Promo-Text ist klar, dass das balladeske 'In Eternity' einen sehr persönlichen Hintegrund hat. Es ist Alexanders verstorbener Mutter Heidi gewidmed und wird von Elina besonders emotional vorgetragen. Das düstere, bedrohliche 'Fear The Serpent' thematisiert die Sage um Jörmungandr, die Welten- oder Midgardschlange, bevor es mit der wunderschönen Ballade 'Goddess Of The Night' weitergeht, die mit Geige, Klavier und Flöte einen gelungenen akustischen Akzent setzt. Im Gegensatzt zu dieser nachdenklich stimmenden Ballade steht das treibende, mit Kriegshörnern beginnende 'Sons Of Triglav'. Triglav, der Dreiköpfige, soll ein slawischer Kriegs- und Stammesgott gewesen sein, der deshalb drei Köpfe hatte, weil er in drei Reichen (im Himmel, auf der Erde und in der Unterwelt) herrschte. Man hat bei diesem Song die marschierenden Krieger direkt vor Augen. 'Elder Spirit' führt uns dann abermals in den eher balladesken Bereich – auch hier kommen wieder die Gegensätze von Elinas und Alexanders Stimme sehr schön zum Tragen und verleihen dem Song etwas Geheimnisvolles, etwas Mystisches. Das stampfende 'Einherjar' bietet abermals ins Ohr gehende Refrains. Hier werden diese ehrenvoll gefallenen Krieger geehrt, die vom Schlachtfeld aus von den Walküren nach Walhalla geführt werden und dort solange ein sorgenfreies leben führen können, bis sie irgendwann Odin in der großen Schlacht am Ende aller Zeiten unterstützen sollen. Folgerichtig endet die Platte mit dem Track 'Sail With The Dead', der vom Totenschiff "Naglfar" handelt, das ebenfalls mit der Schlacht um den Weltuntergang in Zusammenhang steht.
Mein Fazit: LEAVES' EYES hat mit "The Last Viking" noch einmal eine Schippe draufgelegt. Wer am Thema Wikinger interessiert ist und epischen, symphonischen Power-Metal mag, dem wird diese Platte sicherlich viel Spaß machen. Ganz abgesehen natürlich von der hervorragenden Produktion und nicht zuletzt von Elina, die mit ihrer wunderbaren, nuancenreichen Stimme immer wieder zu begeistern weiß.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer