LAZULI - 4603 Battements
Mehr über Lazuli
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- L'Abeille Rôde / Just For Kicks
- Release:
- 17.06.2011
- (
- Je Te Laisse Ce Monde
- Le Miroir Aux Alouttes
- Dans Le Formol Au Museum
- 15h40
- Les Malveillants
- Quand La Bise Fut Venue
- L'Azur
- Salete De Nuit
- Festin Ultime
- )
Französischer Wortsinn-Prog. Sehr fein.
Ein Freund von mir lag mir schon seit Jahren in den Ohren, dass ich unbedingt LAZULI hören müsste. Aber meine leichte Abneigung gegenüber Franzosen und der französischen Sprache in der Rockmusik hat mich bislang immer davon abgehalten, auch wenn Bands wie 10 RUE D'LA MADELEINE oder NEMO mein Urteil in unregelmäßigen Abständen zum Wanken brachten.
Nun liegt also "(4603 Battements)" vor mir und bedeutet meinen Einstieg in die Welt des Quintetts. Dieses Album ist aber auch ein Einschnitt in der Bandhistorie, hat man sich doch im Jahr 2009 gleich von drei Bandmitgliedern getrennt. Doch jeder neuer Anfang bietet bekanntlich auch neue Möglichkeiten und dies ist ganz sicher auch hier der Fall. Hörproben der vergangenen Werke zeigen, dass LAZULI anno 2011 weniger progressiv im frickeligen Sinne zu Werke gehen und man den Song mehr denn je in den Fokus rückt.
Natürlich sind LAZULI damit jetzt keine ordinäre Band geworden. Dafür sorgt schon die immer noch ungewöhnliche Instrumentierung mit der von Claude Leonetti entwickelten Léode im Zentrum, dazu kommen die französischen Lyrics und die Einflüsse aus Chanson und französischer Folklore, die allgegenwärtig sind, ohne die Rockmusik in den Hintergrund zu drängen. Das alles sorgt dafür, dass LAZULI weiterhin absolut einzigartig bleiben.
Mir gefallen die Herren immer dann am besten, wenn sie sich in einen groovenden Rausch spielen. 'Le Mirroir Aux Alouettes' endet mit einem herrlichen Percussion-Part, der gar Erinnerungen an orientalische Musik oder eine Band wie THE TEA PARTY hervorruft. Das dynamische 'L'Azur' pendelt gekonnt zwischen ruhigen, zurückhaltenden Strophen und einem wilden, mitreißendem Chorus, den man gar mitsingen kann. Sehr fein.
Ein bisschen stören mich die zu sehr im Chanson verankerten Nummern wie das akustische 'Quand La Bise Fut Venue' zwar schon noch, aber der Großteil der Nummern ist progressiv im Wortsinn, hat enormen Drive und sorgt so dafür, dass man hier gerne noch eine Ehrenrunde dreht. Vielleicht sollte ich mein Urteil über französisch-sprachige Musik doch mal langsam revidieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk
