LAZARUS DREAM - Imaginary Life
Mehr über Lazarus Dream
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 19.01.2024
- The Sweetest Chaos
- Vulture Cry
- Rebel Again
- My Imaginary Life
- Beauty Among the Ruins
- Disaster Love
- Vertigo
- My Prayer
- Drink My Blood
- Empire Of Thorns
- Colours Of The Moon [CD Bonus Track]
Aufholjagd in der zweiten Halbzeit.
Schon seit einigen Jahren ist die deutsche Rockgruppe LAZARUS DREAM aktiv. Soeben ist ihr drittes Album "Imaginary Life" erschienen, auf dem Multiinstrumentalist Markus Pfeffer und Sänger Carsten "Lizard" Schulz von Markus Herzog am Schlagzeug unterstützt werden. Wie die Band mitteilt, wollte sie für diese dritte CD nach der ambitionierteren Herangehensweise beim letzten Album "Lifeline" wieder zu einem schnörkelloseren Sound wie auf dem Debüt "Alive" zurückkehren.
Eine gewisse 80er-Schlagseite ist "Imaginary Life" nicht abzusprechen. Die eher hohe und leicht kratzige Stimme von Carsten Schulz verleiht der Musik einen Sleaze-Rock-Eindruck. Aber auch die präsenten Chöre und die Keyboards verweisen in jene Zeit, wobei der Einsatz der Tasten zwischen einer dezenten Begleitung der dominierenden Gitarre und einer größeren Rolle mit Poptendenz schwankt.
Zunächst macht "Imaginary Life" einen ernüchternden Eindruck. Ist das wieder so eine Scheibe, die schwache Melodien, vor allem Gesangsmelodien mit Stärken in Songstrukturierung und Arrangements zu kompensieren versucht? Schon der Eröffner 'The Sweetest Chaos' hinterlässt mit einer gelungenen Instrumentalpassage einschließlich tollem Gitarrensolo auf der einen Seiten und einer uninspirierten, schlagerhaften Gesangsmelodie auf der anderen einen zwiespältigen Eindruck. Ebenso kontrastiert das Quasi-Titelstück 'My Imaginary Life' beachtliche Sounds und Arrangements samt hörenswertem Solo von VANDEN-PLAS-Gitarrero Stephan Lill mit einem leiernden Chorus. Und auch 'Disaster Love' mit seinem fast proggigen Leadbreak (- habe ich mich verhört oder versteckt sich hier ein gepriesenes MAIDEN-Lick? -) wird mit einem banalen Refrain totgeplärrt. In der ersten Hälfte ragt allein das gut komponierte wie arrangierte 'Rebel Again' heraus, das seinen Spannungsbogen hält und zudem mit einer originellen Gitarren-Keyboards-Kombination aufhorchen lässt.
Doch wenn man das Album schon abschreiben will, reißt LAZARUS DREAM in der zweiten Hälfte das Ruder herum. Die spannungsgeladene Komposition von 'Vertigo' hält, was ihr dramatisches Intro verspricht. Auch die sich über einem brummelnden Bass entwickelnde atmosphärische Mid-Tempo-Nummer 'My Prayer', das metallische 'Drink My Blood' mit originellen Synthi-Einsprengseln sowie der treibende Siebenminüter 'Empire Of Thorns' beruhen nun endlich auf guten Melodien, die ihre sonstigen Stärken zur Geltung kommen lassen.
So bleibt "Imaginary Life" ein Album mit massiven Qualitätsschwankungen. Eine ausgewogenere Produktion hätte die zweifellos vorhandenen Pluspunkte sicher deutlicher hervorheben können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser