LAST TRIBE - Witch Dance
Mehr über Last Tribe
- Genre:
- Melodic-Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 22.04.2002
- The Gathering (Intro)
- Witch Dance
- Messenger
- Bring Out The Brave
- Wash Your Sins Away
- Behind Your Eyes
- Wake Up The World
- Man Of Peace
- The Eternal Curse
- Agadir (Instrumental)
- Dreamer
"Neoclassic Prog Metal" steht bei LAST TRIBE als Stilangabe im Promozettel. Damit ist gemeint, dass LAST TRIBE in Gewässern von beliebten Italienern der Marke LABYRINTH oder Lappländern wie STRATOVARIUS schippern. Doch an denen ist ja bekanntermaßen wenig Neo, wenig Klassik und wenig Prog. Macht aber nix, denn der Stamm hat seine Hausaufgaben gemacht und kommt damit schon mit voller Fahrt daher. Ist auch klar, wenn man sieht, dass Mastermind Magnus Karlsson (g., k.), Sänger Rickard Bengtsson, Bassist Dick Cowgen und Drummer Jaime Salazar alle nicht mehr neu im Geschäft sind und z.B. bei den Proggies FLOWER KINGS (Jaime), MIDNIGHT SUN (Magnus, Jaime) oder ARMAGEDDON (Rickard und Dick; haben eine geniale Death/Thrash-Platte 1998 rausgebracht) mit von der Partie waren.
Zwar erfinden die Schweden nicht das Rad neu, aber zumindest spielen sie gut produzierten, meist clever arrangierten Melodic-Metal, der seinen größten Pluspunkt in der variablen und kräftigen Stimme von Rickard hat. Auch sind die Keyboard-Einsätze nicht allzu präsent und dienen so eher dem Song, als dass sie ihm durch Soundverwässerung schaden. Dies tun aber öfter die etwas langatmigen Solopassagen (z.B. in "Wash Your Sins Away"), da das Spiel von Magnus nicht so herausragend ist, als das man davon minutenlange Frickelparts haben muss. Doch wahrscheinlich sind diese der Grund für die Bezeichnung "Neoclassic Prog".
Was der Fünfer dafür kann, sind eingängige Refrains zu schreiben, die recht flott in den Lauschern hängen bleiben und zum dezenten Fußwippen, Mitpfeifen oder Kopfnicken einladen. Dummerweise sind sie aber nicht clever genug die Songs auch Kompakt zu halten und somit Hymnen zu komponieren, wie es die genannten STRATOVARIUS tun oder aber die Arrangements so spannend zu gestalten, dass die Soloparts eben nicht nerven, sondern unterhalten. Und das ist auch der einzige wirkliche Kritikpunkt an der Scheibe. Ich persönlich plädiere bei LAST TRIBE eindeutig für die Variante "weniger ist mehr" und würde ihnen empfehlen den unnötigen Ballast über Bord zu schmeißen, um so beim nächsten Mal statt einer knapp guten eine sehr gute CD aufzunehmen. Das Zeug dazu haben sie.
Diese Feststellung sollte Fans von den genannten oder ähnlichen Bands aber nicht davon abhalten, sich "Witch Dance" mal beim örtlichen Dealer anzuhören.
Anspieltipps: Witch Dance, Behind Your Eyes
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk