LASERSHARK - A___ Guide On How To Fuck Things Up
Mehr über Lasershark
- Genre:
- Hardcore, Punk, Metal, Bossa Nova
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Midsummer Records
- Release:
- 16.04.2021
- Refused Are Fuckin' Snitches
- The Dark Side Of The Doom
- Defined By Kleingartenverein
- A Skeleton Walks Into A Bar
- Brass Knuckle Bossanova (Gucci Gang)
- We Are The Pestilence
- The Tenth Decay
- Honeycombs Full Of Shit
- Armageddon Jazz
- Come Out Swimming, Bernd
Weckt Kindheitserinnerungen an "Die lustige Welt der Tiere"!
Zunächst einmal: Cooler Bandname! Hätte ich die Möglichkeit, würde ich auch in einer Band spielen wollen, die LASERSHARK heißt! Stellt euch mal Humanoide mit Haikopf vor, die mit Lasern herumballern, geile Sch***e!!! Aber ich schweife mal wieder ab. Ob ich dieselbe Mucke spielen würde, klären wir nebenher.
Erst einmal bin ich euch den Zusammenhang mit meinem Teaser schuldig. Ich setze jetzt einmal voraus, dass den Film jeder mal gesehen hat. Welche Szene hat man danach noch Jahrzehnte später im Kopf? Na? Richtig, die unter dem Marula-Baum mit den besoffenen Tieren, die zuviel von den gärenden Früchten gefressen haben! Ich weiß nicht ganz genau warum, aber daran musste ich denken, als ich das erste komplette Album von LASERSHARK einige Male gehört hatte. Vielleicht liegt es am überaus atonalen Schreigesang von Benny (Nachnamen werden im Infoblatt nicht genannt), der zuweilen an brünftige Paviane denken lässt. Bemüht man eine Metapher aus dem Schießsport, so landen seine Pfeile selten in den Ringen... Wir reden hier jedoch immer noch von einem heftig druckvollen Hardcore-Punk-Irgendwas, daher geht das überwiegend in Ordnung, kann aber bei einem kompletten Durchlauf des Albums schon ziemlich nerven. Er strengt sich jedenfalls mächtig an und scheint mit ganzem Herzen bei der Sache zu sein, das ist ja mal das Wichtigste, vor allem nach Corona auch live.
Sonstiger Bezug zu der Szene unter dem Marula-Baum könnte die Unberechenbarkeit der (Film-)Musik sein: Man weiß nie so genau was als nächstes kommt, auch innerhalb der Lieder nicht. Für Hardcore-Punk ist die Musik der Münsteraner an vielen Stellen geradezu progressiv und strotzt nur so vor guten Einfällen, Riffs, Melodien und Gang-Shouts, da lassen sich Benny sowie Kai und Tobi an den Gitarren, Öli am Bass und Heiner an den Drums (ordentlicher Punch übrigens!) nicht lumpen! Allerdings wird das alles sehr diffus zusammengeführt und selten zieht die Band eine geniale Idee so lange durch, wie sie es verdient hätte, um wirklich zum Tragen zu kommen. Eines der rundesten Stücke ist das von einer Sirene eingeleitete 'We Are The Pestilence'.
Weitere Anspieltipps sind 'Defined By Kleingartenverein', das nur etwas über eine Minute lange, aber hörenswerte 'Brass Knuckles Bossanova (Gucci Gang)' sowie das stimmungsvolle letzte Stück des Albums, 'Come Out Swimming, Bernd'. Darüber hinaus gefallen mir viele Parts in nahezu allen zehn Liedern, so richtig hängen bleibt jedoch aufgrund der angesprochenen Diffusität leider wenig davon und einige geile Teile werden eben schlichtweg von Benny zerschossen. Dieser hat seine besten Momente, wenn er seine Stimme klar und eher im Stil von Alternative-Rock-Sängern einsetzt.
Ich sehe großes Potential in LASERSHARK. Die musikalischen und kompositorischen Fähigkeiten sind gegeben und man darf gespannt sein, wie sich die Band in den nächsten Jahren entwickeln wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timo Reiser