LAKE OF TEARS - Moons And Mushrooms
Mehr über Lake Of Tears
- Genre:
- Gothic Rock/Metal
- Label:
- Dockyard 1
- Release:
- 20.04.2007
- Last Purple Sky
- You Better BreatheWhile There's Still Time
- Waiting Counting
- Like A Leaf
- Children Of The Grey
- Head On Phantom
- Island Earth
- Planet Of The Penguins
Ein futuristisch anmutendes Cover liegt da vor mir auf dem Tisch. In grau-blauen Farbtönen zeigt es tatsächlich Pilze unter astronomischem Licht, die sich wie eine Epidemie über den Erdball verbreiten. Es sind LAKE OF TEARS, die sich das ausgedacht haben, um damit nach dreijähriger Pause ihr neues Album mit dem bizarren Titel "Moons And Mushrooms" unters Volk zu befördern.
Was zu hören ist, ist allerdings weniger bizarr als vielmehr ein erfreulich rockendes Album mit den üblichen Stärken, derer man sich im Zusammenhang mit den Schweden erinnert: Eingängige Melodien und ansprechende Gitarrenriffs zur rau-erotischen Stimme von Daniel Brennare. Insgesamt acht Songs werden geboten, von denen die Nummer eins, 'Last Purple Sky', sogleich in recht beschwingtem Tempo beginnt, sich gleichwohl aber eine nachdenkliche Stimmung entspinnen lässt, die zum Träumen und zur Gedankenreise einlädt. So bleibt es auch bei den folgenden Songs, bei denen der Spagat gelingt, stets eine gewisse Nachdenklichkeit hervorzurufen, ohne sich jedoch in trübsinniger Melancholie zu verlieren.
Im Gegenteil, 'You Better Breathe While There's Still Time' präsentiert sich recht druckvoll und Brennares Stimme zeigt sich geradezu von ihrer energischen Seite. Deutlich balladenhaft begegnen mir LAKE OF TEARS dann mit 'Like A Leaf', einem langsamen Song, der sich in Punkto harte Gitarrenriffs zugunsten fast schon mainstreamgemäßen Getragenseins zurück hält. Wahrhaft Ohrwurmcharakter dürfte sodann das folgende 'Children Of The Grey' entfalten, bei dem erfreulicherweise eine typische Metalgitarre mitmischt und die Vocals wieder etwas bestimmter in den Mittelpunkt rücken. Noch einmal in die Tiefen des Balladesken begibt sich schlussendlich 'Planet Of The Penguins', bei dem sich die Takte schwer angetrieben von tief gestimmtem Saiteninstrument fast schon aus der Musikbox herausquälen. Da hilft ein aufmunterndes Gitarrensolo, das kurz aufflammt, dann jedoch bis zum Songende verebbt, bis nur noch ein paar wenige Töne wie die eines Echolotes die Melodie verklingen lassen.
Ich schaue noch einmal auf das Pilzgemälde unter strahlend kaltem Licht und fühle mich von der Musik LAKE OF TEARS' angeregt, über die beschaulichen Grenzen des Erdballes hinaus zu denken. Den Schweden ist offenbar eine faszinierende Mischung gelungen: Von guter Klangqualität getragen haben sie Songs komponiert, die alle erwarteten Trademarks einer Gothic-Rock-Nummer enthalten und balancieren dabei auf einem schmalen Grad. Niemals werden sie zu düster, als dass die Stimmung des angenehmen Nachsinnens in drückende Melancholie umschlagen würde, aber niemals werden sie auch zu kraftvoll, als dass dies träumerische Assoziieren verginge.
Angemerkt sei noch, dass es "Moons And Mushrooms" auch als Ltd. Edition mit einem Zusatz besonderer Couleur gibt: 'Is There A Better Way' von STATUS QUO als Rotzrock-Nummer mit Punk-Attitüde. Warum nicht?
Anspieltipps: Last Purple Sky, Waiting Counting, Children Of The Grey
- Redakteur:
- Erika Becker