KRYPTA (FIN) - Outo Laakso
Mehr über Krypta (FIN)
- Genre:
- Gitarrenpop / Garage Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 03.11.2023
- Tanssi
- Vala
- Dorian Gray
- Aika Meitä Muistuttaa
- Outo Laakso
- Tuntematon, Pimeä
- Suuri Voima
- Mustaa Kohinaa
- Joki
- Tuon Kukkulan Takana
Erfrischender Gitarrenpop aus Finnland.
Neben der brasilianischen Formation CRYPTA gibt respektive gab es mindestens vier Bands mit dem Namen KRYPTA. Nun kommt eine weitere aus Finnland hinzu, die neu am Start ist und mit "Outo Laakso" ("Seltsames Tal") ihr Debüt vorlegt. Musikalisch geht es bei diesem Soloprojekt von Gitarrist Henri Seger von TYRANTTI in eine ganz andere Richtung als bei den Namensvettern. Die Truppe aus Helsinki verortet sich selbst vorwiegend im Okkult Rock, meine Ohren hören da allerdings überwiegend eher Gitarrenpop oder Garage Rock. Aber sei dem wie es sei, die Hauptsache ist doch, dass die Musik mitreißen kann. Und genau das gelingt KRYPTA mit "Outo Laakso"!
Die mit hellem Gesang vorgetragenen Stücke gehen extrem gut ins Ohr und haben durch die ausschließlich finnischen Texte eine ganz eigene Atmosphäre. Das war schon bei der im Juni veröffentlichten ersten Single 'Vala' ('Eid') sehr schön zu hören. Die Finnen mögen es mir verzeihen, wenn ich ihre Songtitel mit meinen bescheidenen Mitteln nicht korrekt übersetzt haben sollte.
Das von der Romanfigur von Oscar Wilde angeregte 'Dorian Gray' entpuppt sich schon nach kurzer Zeit gar als echter Hit, den ich hier ganz laut als Anspieltipp anpreisen möchte. Die von der Band als Inspirationsquelle genannte finnische Melancholie hört man gut beim Song 'Aika Meitä Muistuttaa' ('Zeit, uns zu erinnern') heraus, der sogar eine ganz leichte Tendenz zum Schlager erkennen lässt. Das in der ersten Hälfte des Langspielers wohldosierte, aber sehr effektvolle Gitarrenspiel von Henri Seger sorgt dafür, dass die Songs nicht zu poppig wirken. Bitte nicht falsch verstehen, die Gitarre spielt schon eine große Rolle im Sound von KRYPTA, aber sie ist nicht so dominant wie man es im Heavy Metal oder Hard Rock gewohnt ist. In der zweiten Albumhälfte gibt es einige Stücke, bei denen die Gitarre dafür sorgt, dass weniger Pop und dafür mehr Rock zu hören ist.
Sehr gut gefallen mir übrigens auch die Keyboards im Titelsong. Bei 'Suuri Voima' ('Die große Macht') wird es mit musikalischen Einflüssen aus den Siebzigern deutlich riffbetonter und somit rockiger, was KRYPTA auch sehr gut zu Gesicht steht. Auch bei 'Mustaa Kohinaa' ('Schwarzes Rauschen') schiebt die Gitarre den Song sehr schön an. Der Abschlusstrack 'Tuon Kukkulan Takana' ('Über den Hügel') ist fast rein akustisch.
"Outo Laakso" ist sicher nichts für eingefleischte Metalheads, aber wer da etwas aufgeschlossener ist und auch mit der angesprochenen Stilistik grundsätzlich etwas anfangen kann, hört vielleicht auch ebenso wie ich ein erfrischendes und nicht ganz alltägliches Album.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens