KRATORNAS - God Of The Tribes
Mehr über Kratornas
- Genre:
- Progressive Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 20.08.2025
- Cursed Sky Serpent
- Evil And Plunder
- Ravaged By Hurakaan
- Novena Para Guerra
Pures Chaos!
Grundsätzlich habe ich absolut nichts dagegen, wenn Musiker den Drang verspüren, sich unzählige Knoten in die Finger zu spielen und auch mal abseits von jedwedem Mainstream-Pfad etwas eigenes auf die Beine stellen wollen. Im gleichen Zuge muss ich aber auch konstatieren, dass alle Experimentierfreude und eben auch das wildeste Gefrickel irgendwann ihre Grenzen haben - und diese sind auf dem aktuellen Werk von KRATORNAS bei Weitem überschritten.
Im Grunde genommen geschieht nämlich auf "God Of The Tribes" nicht viel mehr, als dass die Band wüste Attacken mit total vertrackten Rhythmen herausschießt, von Anfang an auch auf Konfrontationskurs mit jeglicher musikalischer Logik steht und es schlichtweg übertreibt. Einen exakt fünfzehn Minuten währenden Brocken wie 'Cursed Sky Serpent' an den Beginn dieser Orgie zu stellen, zeugt womöglich von einer Menge Mut, gegebenenfalls aber auch von reichlich Leichtsinn, denn wer hier nicht schon nach wenigen Takten total überfordert ist und keinen Sinn darin erkennt, die eigentlichen Basics im KRATORNAS-Sound zu erforschen, zeigt zumindest, dass noch alle Synapsen in regelmäßiger Schwingung sind. Dies kann man für den Output in den vier neuen Tracks jedoch nicht behaupten; jazziger Death Metal will hier die Gunst des Publikums erhaschen, stellt sich dafür gerne auch mal richtig auf den Kopf und denkt gegen alle Regularien des konventionellen Songwritings, ist letzten Endes aber einfach nur völlig chaotisch und so sehr gegen den Strich komponiert, dass sich gar keine echte Freude entwickeln kann. Recht schnell werden Parallelen zu GORGUTS und ähnlich gelagerten Combos in den Raum gestellt, doch mit einem einzigen Wimpernschlag ist diese Parallele auch wieder völlig aus dem Kontext gerissen, weil die Kanadier gar nicht erst wollen, dass ihr Material zumindest minimal zugänglich ist.
Und so prügelt, grindet und knüppelt sich KRATORNAS total angestrengt durch vier (De-)Kompositionen, an denen man sich tatsächlich nur dann wird erfreuen können, wenn man in einer tiefen Psychose steckt und die Gedankengänge ähnlich durchgeknallt sind wie die Songs dieser Nordamerikaner. Kann man so machen, muss man aber eben auch nicht mögen!
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes