KOYO - Koyo
Mehr über Koyo
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- 88 Watt Records
- Release:
- 13.10.2017
- Strange Bird In The Sky
- Jettisoned
- The Beauty In Loneliness
- Lost In The Kingdom
- Jouska
- Ray Of Sunshine
- What Is Mine
- Now I Understand
- Tetrachromat
- Release
Indie-Prog für die RADIOHEAD-Fangemeinde
Schwer in Worte zu kleiden, was auf dem ersten Album der Indie-Proggies von KOYO geschieht. Die Truppe aus Leeds fühlt sich zwischen RADIOHEAD, ALICE IN CHAINS und OPETH scheinbar überall heimisch und hat als Bindeglied zwischen den zehn Songs des ersten Albums eigentlich nur diese zahlreichen emotionalen Highlights, die sich in den durch und durch verspielten Kompositionen permanent aufdrängen. Doch wie schaut es mit der klaren Linie aus?
Tja, Letztgenannte ist auf "Koyo" wirklich schwer zu greifen, weil sich die Briten von Song zu Song wieder neu orientieren, allen zehn Tracks ihre eigenen Charakteristika zugestehen und der rote Faden eigentlich immer nur dann sichtbar wird, wenn die eindringlichen, melancholischen Harmonien wieder kurzerhand das Zepter ergreifen. Dies geschieht zwar relativ häufig, jedoch stets in einer völlig anderen Ausprägung, so dass Homogenität zunächst der einzig mögliche Stolperstein zu einem gewaltigen musikalischen Output zu werden scheint. Unterdessen lässt die Band keine Gelegenheit aus, experimentelle Arrangements zwischen ihre Interpretation alternativen Progressive Rocks zu pressen und die eigene Ansprüche sogar über diejenigen zu stellen, mit denen die oben aufgeführten Acts inzwischen beim Songwriting konfrontiert sind. Und dass hierbei eine extrem rasante Achterbahnfahrt herauskommt, bei der die Emotionen niemals stillstehen, so wild der Output in manchen Nummern auch sein mag, ist schließlich das Resultat einer zunächst verkopft anmutenden Arbeit, in der sich die Puzzleteile jedoch Stück für Stück fügen und nach einer ausdauernden Geduldsprobe endlich auch zu einem großen Ganzen zusammenwachsen.
Doch wollen wir mal ehrlich sein: Wie lange hat es manchmal gedauert, bis das wahre Genie eines neuen OPETH-Albums entschlüsselt wurde? Und wie viele Versuche hat man manchmal darauf verwendet, endlich in die Welt von Thom Yorke durchzudringen? KOYO sieht sich hier in einer verdammt guten Tradition . nur dass die Jungs aus Leeds noch mehr Facetten verbauen und in ihrer Sparte zumindest momentan nur schwerlich zu übertreffen sind. Well done!
Anspieltipps: Tetrachromat, Ray Of Sunshine, The Beauty In Loneliness
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes