KOWALEWSKI - Still Alive 2005
Mehr über Kowalewski
- Genre:
- Rock
- Label:
- Cebolla Records
- The Night Of The Creeper
- Keep On Rolling
- Living Wreck
- Some Ways
- Wicked Games
- Hermann (Another Saturday Night)
- Good Times
- Anna´s Spell
- We Are Living
Mal Hand aufs Herz: Es muss nicht immer Geboller sein! Das deutsche Quartett KOWALEWSKI demonstriert auf seiner zweiten Soloplatte einfachen, unverbrauchten Rock. Dabei ist Bandkopf Detlef KOWALEWSKI kein Greenhorn, sondern macht schon seit 1971 Musik, u. a. hat er schon bei FÖTUS und HIGH`N DRY gezockt. Der Chef selbst singt und spielt die Leadgitarre. Unterstützt wird er noch von MC Günny (drums & backing vocals), Burny (bass & backing vocals) und Lemmy (rhythm guitar & Klingelton vocals). Die Umschreibung fällt da um einiges schwerer, da ich keine Combo kenne, die so einen Sound zockt. Als Orientierung können ACCEPT auf ihren ersten beiden Platten, der Siebzigersound der SCORPIONS und BILLY JOEL auf jeden Fall herhalten.
Was besonders hervorsticht, ist, dass jeder Song seine Qualitäten aufweist und Schwachstellen eher mit der Lupe gesucht werden müssen. Dabei weist der Sound eine sehr starke Siebzigerschlagseite auf und auch Popelemente sind auszumachen, was seitens der Band absolut nicht unter den Tisch gekehrt wird. Auf jeden Fall überwiegen die Rocker, aber auch eine geniale Ballade ('Living Wreck') hat ihren Weg aufs Album gefunden. Gerade live kann das Teil bestimmt überzeugen und den Club in ein Flammenmeer verwandeln. Die Melodie von 'The Night Of The Creeper' findet dabei auch auf 'We Are Living' wieder Verwendung, was man in dem Fall als eigenen Ideenklau mit Stil umschreiben kann. Ferner versprüht das Album eine fast schon entspannte Stimmung, sodass einem gleich Bands wie UB40 oder LAID BACK einfallen. Klar, technisch gibt´s definitiv bessere Kapellen, aber in Punkto Gefühl und vor allem Refrains sind die Jungs echt top. Hört euch mal nur den Opener 'The Night Of The Creeper' an, der sich wie eine Schlange Richtung Ohrmuschel bewegt. Bei dem Stück und bei allen anderen Songs auf dem Album weiß man, was es mit dem Begriff Ohrwurm, respektive Ohrschlange, auf sich hat.
Ihr seht schon, man braucht sehr locker sitzende Scheuklappen, um sich mit der Musik der Truppe auseinander zu setzen, doch wenn man es einmal gewagt hat, wird man´s auf keinen Fall bereuen. Wer auf entspannte, zeitlose Rockmusik im wahrsten Sinne des Wortes steht, wird bei der Scheibe auf jeden Fall seine Freude haben.
Bevor ich´s vergesse: Detlef KOWALEWSKI ist unserem Cheffe Georg wie aus´m Gesicht geschnitten, nur halt ein bisschen schlanker. Achtet mal drauf ;-)
Anspieltipps: The Night Of The Creeper, Living Wreck, Good Times
- Redakteur:
- Tolga Karabagli