KOPFECHO - Zusammen allein
Mehr über Kopfecho
- Genre:
- Pop Punk / Indie
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Roll A Coaster Music / Warner
- Release:
- 09.08.2024
- Zusammen allein
- Nur am Rand
- Stille
- Deine Liebe nicht
- Flucht
- Echte Männer
- Der Regen ist vorbei
- Supersoaker
- 1997
- Früher oder später
- HDMDF
- Glanz & Gloria
Frech, gewitzt, launisch, schweißtreibend - oder kurz gefasst: verdammt cool!
Bei deutschsprachigem Pop Punk mögen sich so manche Nackenhaare relativ schnell in die Senkrechte begeben; zu oft wurden unter dem vermeintlichen Rock & Roll-Label musikalische Verbrechen begangen, bei denen man sich nicht oft genug fremdschämen konnte. Und dann kommt so eine Truppe wie KOPFECHO, stellt die Szene mächtig auf den Kopf und kann mit intelligenten Texten, einer rotzfrechen Performance und unglaublich starkem Songmaterial eine Lanze für ein Genre brechen, das offensichtlich doch viel besser als sein Ruf ist - phänomenal.
Die explosiven Refrains in den ersten drei Songs erinnern bisweilen an die Durchschlagskraft der Singalongs, die damals die GUANO APES zu Debützeiten aufführte. Zwar bemüht KOPFECHO eher Indie-Gitarren und keine dicken Crossover-Grooves, doch die eruptiven Momente in den Refrains, der Knalleffekt, den auch die Texte mitverantworten, und zuletzt die wunderbaren Melodien bleiben nicht nur sofort, sondern auch noch sehr lange hängen. Ohrwürmer nennt man das, und davon hat das Quintett um die stimmgewaltige Frontdame Amy gleich ein ganzes Dutzend am Start. 'Deine Liebe nicht' und 'Flucht' zünden nämlich genauso heftig wie zuvor 'Nur am Rand' und der Titelsong, das nachdenklich-balladeske 'Echte Männer' beeindruckt ebenfalls mit tollen Gesängen, und mit der wohl coolsten After-Pandemie-Hymne, die man sich vorstellen kann ('Der Regen ist vorbei'), hat KOPFECHO eigentlich schon längst die Ansprüche für die Spitze der Charts geltend gemacht - und das ist definitiv nicht despektierlich gemeint.
Denn im Grunde genommen ist Massentauglichkeit eines der größten Themen auf "Zusammen allein", nur eben mit diesem intelligenten lyrischen Twist, der authentisch schmutzigen Darbietung und einer Energieleistung, die für die folgenden Live-Konzerte eine Menge Schweiß versprechen. Zwölf Songs, zwölf Hymnen, bestes Entertainment in den Texten und eine Sängerin, die LUXUSLÄRM und Co. wie Amateure aussehen lässt, sind Argumente, an denen man einfach nicht vorbei kann. Das hier ist ganz, ganz großes Audio-Kino und eine der angenehmsten Überraschungen im laufenden Kalenderjahr!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes