KONFESSION - Im Baumdunkel des Äthers
Mehr über Konfession
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Into Endless Chaos Records
- Release:
- 25.11.2025
- Roaming Winter Spirit
- The Bonecastle Shatters
- The Arrival Of The Black Light
- Das Portal
- Hercynian Forest Mass
- Hunter For The Ibex Crown
Feine Attitüde, weniger feine Songs.
Auf dem Papier sind die Musiker von KONFESSION schon seit 2008 ein Team, doch echten Ertrag hat die Truppe aus Wien erst anno 2019 zutage fördern können, als man das erste Demo ins Rennen schickte. Seitdem hat sich die Truppe regelmäßig ins Studio verirrt und inzwischen auch schon eine EP und ein vollständiges Album auf der Haben-Seite, den Sprung ins Interessenfeld des internationalen Undergrounds jedoch noch nicht vollziehen können. "Im Baumdunkel des Äthers", die zweite Full-Length im Bunde, soll es nun richten, wählt hierfür aber phasenweise recht krude Ansätze und lässt Zweifel aufkommen, ob der teils punkige, teils aber auch melancholische Output in dieser Zusammensetzungwirklich Früchte tragen wird.
Die Einflüsse der Österreicher gehen weit über die Black-Metal-Sparte hinaus, sind aber grob auf all das festzulegen, was im Dunstkreis von VENOM je produziert wurde. Schmutzige, bisweilen sehr rohe Midtempo-Grooves zieren weite Teile der neuen Platte, werden jedoch partiell so sehr ausgestreckt, dass die Spannungskurve ein zunehmend stärkeres Downgrade erfährt - gerade vor dem Hintergrund, dass die Band keine kompakten Nummern auf ihren aktuellen Release gepackt hat.
Ist der Opener 'Roaming Winter Spirit' noch unter der Suche nach einem eigenen Sound zu verbuchen, wird es in den weiteren Abschnitten zunehmend monotoner und auch langatmiger. Die Band schleppt sich durch dreckige Riffs und gequälte, meistens gemeine atmosphärische Passagen, präsentiert sich auch extrem bösartig, sammelt aber kein dauerhaft inspirierendes Songmaterial, sondern versteckt sich immer weiter hinter irgendwelchen vermeintlich anspruchsvollen Rhythmusstrukturen, die jedoch eher anstrengend als mitreißend klingen. Spätestens in der zweiten Albumhälfte verliert man schließlich die Lust an "Im Baumdunkel des Äthers" und muss zugestehen, dass man hier eher pflichtbewusst als überzeugt bis zum Ende am Ball geblieben ist.
KONFESSION hat sicherlich die richtige Attitüde und infolgedessen auch wenig Bock auf irgendeine Hochglanz-Produktion. Angesichts der ziemlich mageren Ausbeute im Hinblick auf das Songwriting ist das aber alles nicht viel wert. Die zweite Scheibe ist zwar nicht völlig nervtötend, musikalisch aber weitgehend belanglos.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes


