KIUAS - The New Dark Age
Mehr über Kiuas
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Spinefarm / Soulfood
- Release:
- 02.05.2008
- The Decaying Doctrine
- Conqueror
- Kiuas War Anthem
- The New Dark Age
- To Excel And Ascend
- Black Rose Withered
- After The Storm
- Of Sacrifice, Loss And Reward
- The Summoning
- The Wanderer's Lamentation
Mit ihrer üppigen Melange aus kraftvollem und melodiösem Metal, der von getragenen Passagen bis hin zum Melodic Death reicht und dabei auch gesanglich sehr variabel, sprich von klar, über dezent rau bis hin zu tiefergelegt reicht, wussten diese Finnen bereits in der Vergangenheit mehrmals zu überzeugen. Weshalb es dieser Truppe bislang aber noch nicht gelingen konnte, amtlich durchzustarten, bleibt zumindest für mich ein Rätsel, hatten diese Finnen doch bereits auf ihren ersten Scheiben jede Menge Songs mit reichlich Hitpotential am Start. Nun kommt das Quintett (auf dem Cover als die fünf Reiter der Apokalypse dargestellt) also mit "The New Dark Age" aus dem Kreuz und macht genau dort weiter, wo es 2006 mit "Reformation" aufgehört hat. Stilistisch hat sich seit dem Vorgängeralbum zwar nicht allzu viel getan, seit den Anfangstagen hat sich aber mittlerweile einiges geändert, denn vor allem die auf den Demos "The Discipline Of Steel" (2002) und "Born Under The Northern Lights" (2003) noch vorhandenen Anleihen aus dem Pagan Metal sind im Laufe der Jahre immer weniger geworden und auf "The New Dark Age" noch nicht einmal mehr als Spurenelemente vorhanden. Dafür hat sich das Quintett zu einem ernst zu nehmenden Hitlieferanten gemausert, was uns die Burschen aus dem hohen Norden einmal mehr in massiver Version unter Beweis stellen.
Mit rauen und heftigen Power-Metal-Tracks, wie dem entfernt an PERSUADER erinnernden Opener 'The Decaying Doctrine' oder dem nicht minder zwingenden, auf mächtigen Keyboardteppichen aufgebauten 'Conqueror', zu dem auch ein Video gedreht wurde, lassen KIUAS gleich zu Beginn zwei mächtige Rübenabschrauber mit immensem Potenzial vom Stapel und können dieses Niveau im weiteren Verlauf auch durchwegs halten. An kräftigen und abwechslungsreich gestalteten Tracks mangelt es definitiv nicht, wie uns in Folge in Form des Titeltracks oder 'The Summoning' bewiesen wird. Abgesehen davon wissen KIUAS aber auch in weniger heftigen Momenten zu begeistern, wie uns zunächst zu Beginn von 'To Excel And Ascend' unter Beweis gestellt wird. Doch besagte Nummer gedeiht nach sehr emotionsgeladenem Beginn zu einem ungemein brachialen Banger mit Melo-Death-Schlagseite. In 'After The Storm’ wird die gefühlsbetonte Seite noch intensiver offenbart. Sänger Ilja Jalkanen erhält hier Unterstützung von einer Dame am Mikro, und die beiden sorgen für Gänsehaut ohne Ende.
Auch der mit dezenten Country-Anleihen durchzogene Rausschmiss 'The Wanderer's Lamentation', zeigt die Truppe von ihrer eher ruhigen Seite und untermauert abermals deren Kompetenz in diesem Segment. In erster Linie aber verstehen sich KIUAS als amtlich aufspielende Heavy-Metal-Band, die ihre Aggressionen immerzu perfekt in melodisches Liedgut umzumünzen imstande ist, wie nicht zuletzt in der "Schlachthymne" der Band mit dem Titel 'Kiuas War Anthem', die auf allen Bühnen dieser Welt zur Wirkung kommen sollte und ebenso für schwitzende Leiber sorgen können wird wie eben auch "Kiuas" selbst. Einen treffenderen Namen als diesen, der so viel bedeutet wie "Saunaofen", hätten diese Burschen gar nicht finden können.
Lasst euch also von diesem "Aufguss" kräftig einheizen, die Wirkung wird nicht lange auf sich warten lassen. Neben dem amtlichen Sound der Scheibe, für den Nino Laurenne (Produktion) und Mikko Karmila (Mix) zuständig waren, sei auch noch das herrliche Artwork von Niklas Sundin erwähnt, das dieses "Rundum-Wellness-Metal-Paket" - um im Jargon zu bleiben - zu bieten hat.
Anspieltipps: The Decaying Doctrine, Kiuas War Anthem, The New Dark Age, After The Storm
- Redakteur:
- Walter Scheurer
