KINT - Im Elvisschacht
Mehr über Kint
- Genre:
- Doomcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Raddatz Records
- Furio x 2000
- Kataprakt
- Unshausener Krüppelsprung
- Moshington DC
Krank, bescheuert, KINT - und das will mal was heißen!
Rein objektiv betrachtet, können die Mannen von KINT nicht mehr alle Latten am Zaun haben. Dies gilt einerseits sicherlich für die kruden Album- und Singletitel, die man von den Berlinern bis dato hat aufgetischt bekommen, zieht sich dann aber auch durch die verstörte Lyrik, die uns auf "Im Elvisschacht" (bekloppt eben!) zum dritten Mal begegnet. Wäre da nicht dieser markante Lärm, den die Band in ihren vier neuen Stücken auspackt...
Eingepackt in eine raue Garagenproduktion gibt es auf "Im Elvisschacht" einmal mehr brachiale Doomcore-Kost, deren grobe Happen nicht im ersten Durchlauf munden, später dann aber immer gefälliger werden. Das raue 'Furio X 2000' entpuppt sich hierbei gleich zu Beginn als das unbekömmlichste Stückchen fleischlicher Rohkost. Schade ist lediglich, dass der verrauschte Sound viele Nuancen der Gitarrenarbeit erstickt, denn an sich betrachtet ist der Opener schon ein viel versprechender Akt, der aufgrund der äußeren Umstände nicht entsprechend ausgekostet werden kann. Dies ändert sich im Verlauf der EP zwar nur bedingt, kann jedoch getrost vernachlässigt werden, weil KINT in den übrigen drei Songs eine Nummer straighter zu Werke gehen. 'Kataprakt' bricht mit Urgewalt alle Barrieren, bevor das ungestüme 'Unshausener Krüppelsprung' sich bereits als Noise-Variante der CROWBAR-Anfänge einen Namen macht - und dem steht das kultig betitelte 'Moshington DC' in nichts nach.
Dennoch: Der Sound versaut Einiges, und auch wenn KINT großen Wert darauf legen, den lärmigen Rahmen um ihre Songs zu spannen, erweist sich das Ganze auf dem neuen Werk als kontraproduktiv. Musikalische Qualitäten sind nämlich vorhanden, und sie verdienen auch etwas mehr Aufmerksamkeit, als der Underground bieten kann. Aber dann bitte eine minimale Spur differenzierter. Bis auf Weiteres bleibt "Im Elvisschacht" aber kompositorisch im Bandkatalog das Maß aller Dinge. Schlecht ist nämlich definitiv anders!
Anspieltipps: Moshington DC, Unshausener Krüppelsprung
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes