KINO - Picture
Mehr über Kino
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Out/SPV
- Release:
- 28.02.2005
- Losers Day Parade
- Letting Go
- Telling Me To Tell You
- Swimming In Women
- People
- All You See
- Perfect Tense
- Room For Two
- Holding On
- Picture
Pünktlich zur Oscar-Verleihung kommt "Picture" ins KINO und darf ab sofort von einer dieser begehrten Trophäen träumen. Immerhin ist "Picture" mit vier Größen in den Hauptrollen gesegnet, die schon häufiger ihre Qualitäten unter Beweis gestellt haben. John Beck (k., IT BITES), John Mitchell (v./gt., ARENA/THE URBANE), Pete Trewavas (b., MARILLION, TRANSATLANTIC) und Chris Maitland (dr., früher PORCUPINE TREE) heißen die Darsteller in diesem aufregenden Streifen, der Freunde von fortschrittlichen Werken, die mit Reminiszenzen an die gute alte Zeit nicht geizen, durch die Bank begeistern dürfte.
Schon das eröffnende Kapitel 'Losers Day Parade' verblüfft mit haufenweise überraschenden Schnitten und Wendungen, so dass man sich fast schon an Filme wie "Wild Things" erinnert fühlt, zitiert dabei ganz nebenbei noch Lennon, McCartney, Harrison und Starr und endet in einem explosiven, von harten Gitarren unterlegten Finale. Dabei verliert man nie den roten Faden und beweist, dass ein Break auch sanft eingesetzt große Wirkung erzielen kann.
Dies ist auch im weiteren Verlauf von "Picture" das große Plus des Streifens. Egal, ob 'Swimming In Women', 'People' oder 'All You See', sie alle sind versehen mit dezent vorgetragenen, fast schon subtilen Wendungen und stellen dennoch immer das Stück in den Mittelpunkt. Hier gibt es keine individuellen Effekthaschereien, sondern Teamwork. Zudem halten sich auch die introvertierten, gefühlvollen Passagen ('Letting Me Go', 'Room For Two', 'Perfect Tense') mit den extrovertierten, dramatischen und stellenweise harten Passagen ('Losers Day Parade', 'People') sehr die Waage. An Abwechslung mangelt es somit nicht.
Dass man dabei Wert darauf legt, auch seinen Idolen Tribut zu zollen, kann einem nur Recht sein, wenn diese THE BEATLES ('Losers Day Parade'), GENESIS ('People') oder YES ('Holding On') heißen. Dass dabei die Akteure ebenfalls eine großartige Arbeit abliefern, ist kaum überraschend. Bei der Gitarrenarbeit von John Mitchell werden manchmal gar Erinnerungen an Größen wie Steve Hackett wach, während Multitalent John Beck nicht nur mit virtuosen Tastenklängen begeistert, sondern auch effektiv Bläser und Streicher einsetzt. Diese beiden vollführen ihr Können auf einem exquisiten Fundament, welches durchaus auch eigene Akzente zu setzen vermag. Aber das ist man ja sowohl von Pete Trewavas als auch von Chris Maitland gewohnt.
Ganz klar, dieses KINO sollte niemand verpassen, der auch nur entfernt mit den bisherigen Streifen der Hauptdarsteller etwas anfangen kann. Wer sich zu einem Kauf entschließt, sollte dabei auf die Special Edition mit beigelegter DVD zurückgreifen, die das KINO bei seiner Uraufführung im "WDR Rockpalast" zeigt. Großes Prog-Kino!
Anspieltipps: Losers Day Parade, Letting Go, People, All You See
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk