KINGBATHMAT - Overcoming The Monster
Mehr über Kingbathmat
- Genre:
- Progressive/Psychedelic/Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Stereohead Records / Just For Kicks
- Release:
- 22.07.2013
- Sentinel
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Und schon wieder eine Wundertüte aus den Tiefen des britischen Progressive-Ozeans.
Es ist gar nicht so lange her, es war Anfang 2013, als Kollege Frank über das sechste Album "Truth Button" der Briten KINGBATHMAT gestolpert ist und es liebgewonnen hat (zum Review). Ähnlich geht es mir nun mit Album Nummer sieben, "Overcoming The Monster". Quasi aus dem Nichts erscheint die Band mit dem klangvollen Namen, der auch das Pseudonym von Bandkopf John Bassett (Gitarre und Gesang) ist, und man wundert sich, weshalb man noch nie zuvor von dieser tollen Musik gehört hat.
Man braucht allerdings ein wenig Zeit, um sich in KINGBATHMATS Klängen festzubeissen, denn sie sind durchaus eigenständig zu nennen und nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt. Manchmal lassen Rhythmik und der Klang der Synthies die Nähe zu anderen traditionellen Inselproggern anklingen, doch denen sagt man eher mal kurz guten Tag, als dass man mit ihnen tanzt. Immer wieder sorgen eruptive Ausbrüche der heftig verzerrten Gitarre für vage Assoziationen mit den Krakenmeistern von AMPLIFIER, die aber schnell von mehrstimmigen, wunderbar harmonisierten und mit süßem Mellotron unterlegten Vokal-Arrangements abgelöst werden können. Verträumt winkt man hinüber zu den Kumpels von CRIPPLED PINK FLOYDNIX (der König Bathmat könnte durchaus auf Drogen sein und da verschwimmen schonmal Worte und Klänge; sowas nennt man psychedelisch), kommt dabei auf die Idee, dass flott rockende Passagen wirkungsvoll den bevorstehenden Kater bekämpfen könnten und weil das so cool groovt, weitet man das zu längeren Instrumentalsolo-Passagen aus. Das liest sich jetzt vielleicht wirr, aber keine Angst, liebe Leute, die Fragezeichen beim ersten Spin werden spätestens nach dem dritten zu Ausrufezeichen! Denn nie wirkt eine Passage wahllos an eine andere gereiht, es passt alles zusammen, es macht alles Sinn. Zumindest in meiner Musikwelt.
Nicht nur musikalisch sondern auch textlich geht es darum, Grenzen zu durchbrechen. "Overcoming The Monster" bedeutet, psychologische Hürden zu überwinden, die uns daran hindern, unsere Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Sprich, den Geist zu öffnen. Um das näher zu beleuchten, bräuchte man ein Textblatt, doch die Musik allein und der Blick auf das metaphernreiche Coverartwork reicht erstmal völlig aus.
Also, Progger und Rocker jeglicher Farbgebung, da wollt ihr mal hineinhören!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker