KING HISS - Mastosaurus
Mehr über King Hiss
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.10.2016
- Homeland
- Tourniquet
- Black Sea, Slow Death
- We Live In Shadows
- Mastosaurus
- Stuck In A Hole
- Egomaniac
- Renegade
- Killer Hand
- Requiem For The Lost
Die Metallisierung des Grunge-Geschrammels.
Die Vielzahl neu auftauchender Heavy-Rock-Acts ist fast schon erschreckend und hat dazu geführt, dass Branchenriesen wie Zakk Wylde und seine BLACK LABEL SOCIETY ihre einstige Vormachtposition längst haben aufgeben müssen. Dass die Ambitionen an anderer Stelle wesentlich größer sind und die Motivation, einfach nur dicke Riffwände zu kreieren und dabei die entsprechende Leidenschaft aufzubringen, auch viel intensiver wirkt als beim ehemaligen Ozzy-Weggefährten, ist dabei aber nicht unerheblich. Und so kommt es, dass eine junge Band wie KING HISS ebenfalls Ansprüche erheben darf, am großen Heavy-Rock-Festmahl vom Buffet zu speisen. Mit einem Album wie "Mastosaurus" in der Hinterhand laufen aber auch Acts wie MASTODON und ALICE IN CHAINS Gefahr, für einen Moment in der Gunst des Hörers verdrängt zu werden - vielleicht auch weil diese Belgier die besten Elemente dieser beiden Bands ziemlich zielstrebig miteinander vermischen.
Die zehn Stücke der zweiten Scheibe haben ihre Basis nämlich bei Grunge-Acts wie SOUNDGARDEN und eben ALICE IN CHAINS, sind aber metallischer formuliert, schielen mitunter auch mal nach Palm Springs, könnten am Ende aber auch Teil eines MORGANA LEFAY-Sideprojects sein, wenn man die einzelnen epischen Inhalte in Betracht zieht. Die Wahrheit über das Material von "Mastosaurus" liegt natürlich genau in der Mitte, doch die Referenzen zeigen schon, dass die Benelux-Rocker die besten Referenzen aufweisen - und das macht sich in allen zehn Kompositionen auch dauerhaft bezahlt.
Die Grooves, die manchmal doch sehr epischen Melodien, die lässige Haltung und dazu die hin und wieder aufblitzende punkige Energie sind ein Cocktail, das die Nackenmuskulatur ordentlich beansprucht, im gleichen Moment aber fordernd genug ist, um auch langfristig Spannung zu generieren. Man möchte fast schon vom perfekten Album sprechen, wären da nicht solche Acts wie SOUNDGARDEN, die in dieser Sparte unangefochten bleiben und der Perfektion schon vor vielen jahren eine Defintion verpasst haben. Aber ganz so weit ist KING HISS hiervon gar nicht mehr entfernt - und das ist am Ende wohl mal ein Wort!
Anspieltipps: Tourniquet, We Live In Shadows, Renegade
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes