KARMA TO BURN - V
Mehr über Karma To Burn
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.05.2011
- 47
- 50
- 48
- The Cynic
- 49
- 51
- Jimmy Dean
- Never Say Die
Brenne, Karma, brenne und zerkloppe deine Klampfen voller Inbrunst.
Jetzt geht's Schlag auf Schlag. Nur ein Jahr nach dem Comeback gibt's bereits eine neue Portion des schweißtreibenden Intrumental-Stoner-Rocks des wunderbaren Trios KARMA TO BURN auf die Lauscher. Wer bei instrumentaler Rockmusik maximal an LONG DISTANCE CALLING denkt, und wem zu Stoner Rock nur MONSTER MAGNET und allenfalls noch KYUSS einfallen - gebt euch das hier mal!
Ihren energetischen und schnörkellosen Stoner Rock hoben die drei Amis aus Hicksville bereits Mitte der Neunziger Jahre aus der Taufe, später gönnte man sich dann eine siebenjährige kreative Pause. Während KARMA TO BURN vor ihrer Auszeit nur beim Debütalbum einen Sänger an Bord hatten (allerdings wohl auf Druck der Plattenfirma, so wird es zumindest behauptet) und danach zwei reine Instrumental-Scheiben verzapften, gab es auf der letztjährigen Comeback-Platte "Appalachian Incantation" bereits zwei Nummern mit Gesang. Dieses Mal sind es sogar derer drei, wovon ein Stück allerdings das BLACK SABBATH-Cover 'Never Say Die' (coool!) ist. Und im Gegensatz zu anderen Beispielen, wo instrumentale Bands es mal mit Gesang probierten, aber besser bei ihren Leisten geblieben werden, klingen besagte Stücke richtig toll. Der Mann der Vocals ist dabei wie schon bei einer der beiden Nummern auf dem letzten Album Daniel Davies von YEAR LONG DISASTER.
Auch wenn instrumentale Bands zumeist eh noch ein bisschen spannender sind, weil sie es ohne Gesang auch einfach sein müssen, haben KARMA TO BURN mit 'The Cynic' einen Song am Start, bei dem die mit leichtem Hall versehenen Vocals sich perfekt mit der Mucke verbinden, ganz so als sei dies schon immer so gewesen. Außerdem kleistert man die Gesangsspur nicht einfach obendrüber, sondern lässt den Klampfen weiterhin genügend Freiraum und Luft zum Atmen. Bei 'Jimmy Dean' schließlich wird der Groove ganz groß geschrieben - bei diesem Song bekommt man automatisch Hummeln im Popöchen. Und noch ein Wort zu 'Never Say Die'. Auch OVERKILL und MEGADETH haben sich ja an diesem Song ausgetobt, und das beileibe nicht schlecht, aber bei KARMA TO BURN klingt das Ganze noch einen Tick griffiger und erdiger. Fein.
In klanglicher Hinsicht klappt der Spagat zwischen ursprünglichem, basischem Sound und kraftvoller Brachialo-Akustik hervorragend - ohne altbacken zu wirken, dröhnen die Songs mit einem deutlich spürbaren Livefeeling aus den Boxen. Teilweise hat das staubtrockene Gestampfe eine deutlich bluesige Schlagseite ('47') und in Sachen Rhythmik stets ein einnehmend dynamisches Klangbild zu bieten. Zwar ist nicht jeder Song auf "V" ein echter Volltreffer, so fehlt vor allem '50' und '48' der letzte Zündfunke, aber die rundum gelungenen Stücke überwiegend zum Glück und sind dann auch echte Knaller. Wenn man sich insbesondere '47' oder '51' (wumm wumm wumm - ich glaub, ich dreh ab) anhört, dann kann man nur begeistert mit der Zunge schnalzen. Wer sich von diesem einnehmenden Rhythmus und dem unwiderstehlichen Riffing nicht gefangen nehmen lässt, macht irgendetwas falsch. Großartigst, was hier mit einfachsten Mitteln für mitreißende Mucke erschaffen wurde. Und wenn man dann noch, wie bereits vor zwei Jahren auf diversen Festivals und vor allem auf der Tour in den kommenden Wochen, die Möglichkeit bekommt, sich von KARMA TO BURN in voller Live-Wucht durchpusten zu lassen, dann gehört dies sicherlich zu den Konzertmomenten, die man so schnell nicht wieder vergisst. Denn wie man auch der Pladde anhört, ist dort deren Mucke zu Hause - auf der Bühne.
Anspieltipps: 47, The Cynic, 51
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer