KARMA TO BURN - Karma To Burn: Slight Reprise
Mehr über Karma To Burn
- Genre:
- Stoner Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Maybe Records
- Release:
- 28.09.2012
- Ten
- Fourteen
- Three
- Seven
- Eight
- Two Times (ft. John Garcia)
- Thirteen
- One
- Six
Das Karma brennt wieder. Lichterloh.
Die Geschichte um KARMA TO BURNs Debütalbum ist lang, schmutzig und voller Stellen für jede Menge Papiertaschentücher. Und um den Rahmen nicht zu sprengen, gibt’s jetzt keine schnulzigen Arien, sondern die kurze, nackte Wahrheit.
"Karma To Burn", das selbstbetitelte Debüt, ist im Jahre 1997 unter Roadrunner Records erschienen und war so, in der Form, gar nicht geplant. Wenn man sich etwas näher mit der Band befasst, so stellt man fest, dass die Jungs um die Gründungsmitglieder William Mecum und Rich Mullins keinen gewöhnlichen Stoner Rock spielen, sondern die oftmals schnöden Gesangsspuren gleich ganz wegfallen lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: staubtrockene, wuchtige Riffs, starke Drums und dröhnenden Bass. Das missfiel der Plattenfirma jedoch und so zwang man sie dazu, die Songs leicht zu verändern und einen Sänger anzuheuern, der den Songs mehr "Profil" geben sollte, um den kommerziellen Erfolg größer werden zu lassen. Wie sich später herausstellen sollte, war die Plattenfirma auf dem Holzweg, der Sänger wurde entlassen und die nun fortan wieder als Trio rockende Band erspielte sich eben vor allem wegen des fehlenden Gesangs eine starke Fangemeinde.
Nun endlich sind KARMA TO BURN in der Lage, mit einem verständnisvolleren Label im Rücken, ihr Debüt noch einmal zu veröffentlichen. Die Songs wurden neu eingespielt, minimal verändert und mit einer etwas moderneren Produktion versehen. Außerdem gesellt sich zu der neun Tracks umfassenden Neuauflage auch ein Song, den das Trio zusammen mit der Stoner-Rock-Legende John Garcia (KYUSS) eingespielt hatte.
Im Großen und Ganzen findet man hier nicht weniger als das vielleicht ehrlichste Material der Bandgeschichte vor, jetzt, in diesem Gewand. Man kann fast fühlen, wie viel befreiter sie spielen konnten und wie viel lockerer sie an die Aufnahmen gegangen sind.
Vom ersten Ton des Openers 'Ten' an dröhnt "Slight Reprise" im Midtempo mit besten Stonerriffs aus den Boxen. Das sehr hohe Niveau mit seinen Melodiewechseln, die sich fast zu einem instrumentalen Refrain steigern, hält das komplette Album bis zum Ende durchgehend bei.
'Eight' mit seinem fast blues-artigen Intro, einer der wichtigsten, bekanntesten und beliebtesten Songs der Bandhistorie, ist jetzt ein noch drückenderes Stück Wüstensturm, den selbst KYUSS oder FU MANCHU so nie hinbekommen hätten. Auf 'Three' kann man gar einige wenige moderne Metalriffs und Melodiebögen ausmachen und 'Seven' ist selbst für den Stoner Rock/Metal sehr fies, fast hypnotisch geraten. 'Two Times' mit den Vocals von John Garcia ist allerdings das Highlight der Scheibe. Streicht man mal alle Querelen aus der Vergangenheit bezüglich KYUSS und John Garcia, so könnte man fast meinen Garcia sei zurück bei KYUSS. Ein großartiger Song mit einem enorm wuchtigen Riff und einem Garcia in Topform, wenn auch "nur" unter dem KARMA TO BURN Banner.
Insgesamt bekommt man auf der "Slight Reprise"-Neuauflage das, was man von den anderen Alben der Band gewohnt ist und es macht sehr viel Spaß, endlich hören (genießen!) zu dürfen, wie das Debüt hätte klingen sollen. So hat die Fangemeinde also zwei Versionen eines schon in der Urfassung guten Debüts, das jetzt bitte schnell eine "from beginning to end" Livedarbietung bekommen soll. Mit DVD. Und viel Wüste.
Anspieltipps: Three, Eight, Two Times, One
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe