KALT VINDUR - Magna Mater
Mehr über Kalt Vindur
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- The Circle Music
- Release:
- 26.01.2024
- Magna Mater
- Żywioły
- Agonizing Luminosity
- Bless Us
- Possessed By Lunacy
- Visions Of Purification
- Mist Over Cergova
Hymnischer Finsterstoff mit brachialer Grundlage.
Zwei Alben haben diese polnischen Finsterlinge bereits auf der hohen Kante, ein weiteres sollte zeitnah folgen, bevor die Pandemie die weitere Arbeit dann erschwerte und eine etwas längere Pause einforderte. Vier Jahre nach "...And Nothing Is Endless" lassen sich die Musiker von KALT VINDUR nun wieder blicken und präsentieren auf "Magna Mater", zumindest im Vergleich zur bisherigen Schöpfungsgechichte, nur wenige Überraschungen - aber solche waren letzten Endes auch eigentlich gar nicht nötig.
Denn statt den Stiefel weiterhin locker herunterzuzocken und sich lediglich auf eine leichte Variation des üblichen melodischen Black-Metal-Sounds zu konzentrieren, greifen die Osteuropäer einmal mehr auf tolle akustische Interludien zurück, die den meist hymnischen Stoff immer wieder erden, bevor es dann zu einer weiteren brachialen Abfahrt kommt. Das Spiel mit den eingeworfenen ruhigen Passagen beherrscht KALT VINDUR inzwischen perfekt, so dass man gar nicht lange meckern mag, wenn sich die Polen durch drei Jahrzehnte finsteren Stahl zitieren und im Grunde genommen erst einmal nicht viel Neues produzieren. Entscheidend ist nämlich letztlich, wie sie ihren aktuellen Entwurf inszenieren, und hier spricht auch im dritten Anlauf wieder ein erhöhtes Qualitätsbewusstsein aus der momentan noch im Underground festklebenden Truppe.
Einem Orkan gleich läutet die Band ihren neuen Silberling ein und geht im frühen Titelstück direkt in die Vollen. Der Song baut sich schleppend auf, etabliert zunehmend packendere Melodien und ist auch in puncto Aggression nicht zu verachten - ein richtig starker Einstieg, dem die Herrschaften aber noch einige weitere Highlights zur Seite stellen. So überzeugen besonders der melodische Midtempo-Banger 'Bless Us' und das sehr offensive 'Visions Of Purification' mit majestätischen Harmonien und herrlichen Gegensätzen in der meist brachialen Performance. Und auch in den Abschiedtstakten, namentlich 'Mist Over Cergova', hinterlassen die Polen etwas sehr Erhabenes in einem überlangen sphärischen Outro, das die Platte nach einer extrem deftigen Vorstellung langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt.
Sieht man also von der etwas spärlichen Spieldauer von "Magna Mater" ab und nimmt lediglich das Songwriting als Grundlage, ist KALT VINDUR ein weiterer Kracher gelungen, der einmal mehr klarstellt, wie viele kleine Juwelen sich im Ursprungsland der Combo noch unbeachtet durch den Underground bewegen. Das muss sich definitiv ändern, und genauso wie den vielen anderen Kollegen wäre es KALT VINDUR zu wünschen, dass ihr Output hier eine erneute Initialzündung auslöst.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes