KALI YUGA - Kali Yuga
Mehr über Kali Yuga
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- G.U.C.
- Release:
- 01.06.2015
- God's Gift
- Evolution Of Schizophrenia
- The Gray Man
- Sacrifice
- Atrocity
- Immortal Fire
- Inside Agony
- Obession
- Unearthed
- Designed For Devestation
Auf Gedeih und Verderb.
"Slaves To The Subliminal" und "Wrath Of Durga" waren bei weitem keine leichte Kost, keine einfach zu hörenden Scheibchen, die uns die Thüringer Hartwurst-Fraktion von KALI YUGA vor wenigen Jahren vor den Latz geknallt hat. Dennoch waren Album Nummer eins und speziell Nummer zwei gute Alben, die auf ihre Art und Weise faszinierten, fesselten und umher wüteten. Nun steht ihr Drittwerk in den Startlöchern, das schlicht betitelte "Kali Yuga", auf dem die Jungs scheinbar ihren Sound nun endgültig gefunden haben. Doch vielleicht liegt es an der Tatsache, dass ich 2011 und eben 2012 mit ihrem Death Metal ein wenig mehr anfangen konnte, jedenfalls weiß "Kali Yuga" nicht mehr derart zu begeistern wie der Vorgänger.
Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, wenn man in Betracht zieht, dass sich die Band zum einen musikalisch noch ein wenig weiterentwickelt hat und sie zum anderen auch aktuell noch ansprechende Todeskost aus dem Ärmel schütteln kann. Denn nachdem 'God's Gift' und 'Evolution Of Schizophrenia' noch recht belanglos vor sich hin lärmen, schraubt KALI YUGA den Melodieanteil ein klein wenig nach oben, ohne dass die rohe Gewalt des Todesbleis, die einigermaßen wuchtige Fratze der derben Klänge auch nur ansatzweise ins Stocken gerät. 'The Gray Man' drückt ordentlich, 'Sacrifice' und 'Immortal Fire' sind bitterböse, verspielte Wüteriche und 'Obsession' kommt der Bezeichnung "Melo-Death" wohl am nächsten.
Der Sound geht zwar über weite Strecken in Ordnung und Frontmann Grützer keift sich auch fleißig die Seele aus dem Leib, doch unterm Strich erwarte ich von einer intonierten Apokalypse ein wenig mehr Druck und Kompromisslosigkeit. Diesbezüglich hapert es noch ein wenig bei KALI YUGA, doch wer weiß, wie das gleichnamige Album zünden würde, wenn der Band eine etwas wuchtigere, klarere und vor allem brutalere Produktion geschenkt worden wäre. Doch was nicht ist, kann zukünftig ja noch werden.
So favorisiere ich auch von den Songs per se weiterhin den 2012er Wutanfall der hinduistischen Vollkommenheitsgöttin, doch auch der Apokalypsen-Dämon höchstpersönlich hält, sofern man offen an die Platte herantritt und ihr Entfaltungsmöglichkeiten schenkt, annehmbare Todeskost mit leichtem Blick über den Tellerrand hinaus parat. Wie schon angedeutet: wichtig ist nicht, was der einzelne Kritiker zu Meckern hat, sondern dass sich die Band weiterentwickelt und konsequent ihren Weg geht. Und in diesem Punkt kann man KALI YUGA nun wahrlich keinen Vorwurf machen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp