KAECK - Stormkult
Mehr über Kaeck
- Genre:
- War Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 28.08.2015
- De Kult
- De Heerser Wederkeert
- Holenmuur
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- Wormvloed
Noch nicht der ganz große Wurf.
War Black Metal ist nicht jedermanns Sache. Im Gegenteil, durch die Abwesenheit des im Black Metal stilprägenden Tremolo-Picking geht den Bands dieses Genres oftmals die Atmosphärische Tiefe ihrer Genrekollegen verloren. Dennoch hat auch die tiefer gestimmte, räudigere Version des Black Metals durchaus ihren Reiz, steht hier doch viel mehr als in verwandten Genres die pure Aggression im Vordergrund.
Der Reiz dieser direkten, ungeschönten Aggression läuft jedoch auf vielen entsprechenden Releases Gefahr, sich sehr schnell abzunutzen, da die stilistische Vielfalt doch eingeschränkt ist. Genre-Größen wie BEHERIT, BESTIAL WARLUST oder ARCHGOAT verstehen sich ausgezeichnet darauf, mit den Einschränkungen des Genres zu arbeiten, die Grenzen auszutesten und immer wieder gerade so weit zu überschreiten, dass es spannend wird, ohne die eigenen Anhänger zu verschrecken. KAECK aus den Niederlanden hat diesen Grenzgang noch nicht so weit perfektioniert, wie das bei der Königsklasse des Genres der Fall ist, doch ist die Truppe auf dem besten Weg dort hin, wie beispielsweise die prominent platzierten Keyboard-Einspieler bei ‚Afgod‘ beweisen. Hätte die Band gelegentlich noch den Mut, mal vom Gas zu gehen oder auch nur rhythmische Variationen in ihre Songs einzubringen, wäre „Stormkult“ ein sagenhaftes Debüt geworden. So bleibt zu konstatieren, dass das Songwriting zwr solide ist, aber nach oben durchaus noch Luft gewesen wäre. Produktionstechnisch befinden sich die Herrschaften mit ihrem verwaschenen, kratzigen Sound zwar gerade im Black Metal in guter Gesellschaft, doch gibt es immer wieder Bands, die beweisen, dass auch dieser Musikstil mit einer transparenten, druckvollen Produktion funktionieren kann.
Insgesamt hat KAECK mit „Stormkult“ zwar ein ordentliches Debüt vorgelegt, das in der Bestial-Black-Metal-Szene seine Anhänger finden wird, doch auch für Genrefans dürfte zum ganz großen Wurf noch etwas Raffinesse fehlen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Ben Kettner