JUGGERNAUT (ES) - Out Of The Ashes
Mehr über Juggernaut (ES)
- Genre:
- Groove Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 01.12.2017
- Vishnu
- Eye For An Eye
- Cry Of Rage
- Beyond Thunderdome
- Ashes To Ashes
- Dust To Dust
- Shattered Star
- Scavenger Hunt
- Jawbreaker
Groovig, thrashige Zeitreise in die späten Neunziger.
Wir haben es hier mit einer spanischen Band zu tun, die mit "Out Of The Ashes" ein wahres Groove-Thrash-Monster eingezimmert hat, das den Zeitgeist der Neunziger atmet und sicherlich Ende des in Metalkreisen eher verhassten Jahrzehnts für mehr Furore gesorgt hätte. Apropos: da es mittlerweile mehrere Bands mit dem Namen JUGGERNAUT gibt, solltet ihr bei Interesse an dem Quintett ein bisschen genauer schauen, welche Bandseiten ihr auf der Suche nach ihnen durchstöbert. Und dass es die Spanier verdient haben, gefunden zu werden, steht nach dem ausgiebigen Genuss der achtunddreißig Minuten für mich außer Frage.
Die Jungs um Gitarrist und Bandkopf Daniel Millàn präsentieren eine stets treibende Mischung aus Thrash-Groove-Metal der Marke MACHINE HEAD, mit leicht moderner 5FDP-Schlagseite und elektronischen Spielereien. Das ist nicht unbedingt innovativ, aber durchgehend auf gutem Niveau und macht richtig Spaß. In der richtigen Stimmung und Atmosphäre zuckt das Bein und wackelt der Kopf automatisch. Während das Grundtempo überwiegend hoch ist und mächtig an der Rübe schraubt, haben JUGGERNAUT immerhin mit 'Ashes To Ashes' ein kurzes balladeskes Zwischenspiel, mit 'Shattered Star' einen kraftvollen Shuffle und dem abschließenden, gelungenen JUDAS-PRIEST-Cover 'Jawbreaker' einen waschechten Metalsong eingestreut. Es gibt also an der musikalischen Grundausrichtung wenig zu meckern. Der Gesang von Javi Perera macht auch etwas her, ist vor allem sehr variabel. Er schreit, gröhlt und growlt, besitzt aber auf der anderen Seite auch eine sehr passable Singstimme und noch bessere Metalröhre, die ein wenig an alte UK-Thrasher wie beispielsweise XENTRIX erinnert. Diese sollte er in Zukunft definitiv mehr ausbauen und die ganzen tiefen Lagen und Hardcore-Shouts eher als wichtige Farbtupfer nutzen. Ein Manko jedoch sind die Refrains, die nur selten prägnant sind und zünden wollen. Hier besteht definitiv Gefahr, dass die Songs am Hörer vorbeirauschen und keinen notwendigen Ankerhaken im Ohr auswerfen.
Ein weiteres Handicap von "Out Of The Ashes" ist die Produktion, die zwar grundlegend ordentlich ist, aber in sich nicht ganz stimmig wirkt. Auch befinden sich die Pegel durchgehend am Anschlag, was auf Dauer Dynamik und Hörgenuss kostet. Trotzdem haben die Spanier einen starken Einstieg vorgelegt, der bei Freunden der groovigen Neunziger bestimmt für den einen oder anderen Purzelbaum sorgen dürfte. Es wäre zwar mehr drin gewesen, mir hat die Scheibe aber sehr viel Freude bereitet. Ich werde die Band sicherlich im Auge behalten.
Anspieltipps: Eye For An Eye, Beyond Thunderdome, Cry Of Rage
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach