JONATHAN DAVIS AND THE SFA - Alone I Play - Live At The Union Chapel
Mehr über Jonathan Davis And The SFA
- Genre:
- Alternative
- Label:
- Music In Motion (Intergroove)
- Release:
- 26.08.2011
- System
- Last Legal Drug
- 4 U
- Hey Daddy
- Forsakken
- Dirty
- Alone I Break
- Slept So Long
- Kick The P.A.
- Not Meant For Me
- Hold On
- Careless
- Redeemer
- Got The Life
- Falling Away From Me
KORN-Sänger auf Solopfaden.
Begutachtet man die jüngere Laufbahn von Jonathan Davis und seine ständigen Motivationsprobleme (auch im Hinblick auf seine permanenten, depressiven Verstimmungen), darf man sich wundern, dass der KORN-Frontmann tatsächlich die Inspiration und den Willen schöpfen konnte, sich abseits seiner Stammkapelle auch solo auf den Weg zu machen.
Gemeinsam mit seiner High School-Band, den SIMPLY FUCKING AMAZINGS, tourte Davis in der jüngeren Vergangenheit durch einige Clubs, um Raritäten aus dem KORN-Katalog, Nummern des "Queen Of The Damned"-Soundtracks sowie diverse Cover-Tunes zum Besten zu geben. Unspektakulär? Nicht wirklich, denn rein musikalisch wahrt der Sänger in seiner zweiten kapelle eine deutliche Distanz zum Nu-Metal-Sound seiner lukrativeren Brötchengeber - und daher macht ein Release wie "Alone I Play - Live At The Union Chapel" auch irgendwo Sinn.
Doch es gibt viele Gründe, die gerade für KORN-Liebhaber als Argument zählen müssten, sich einmal näher mit der gerade veröffentlichten Live-Scheibe zu beschäftigen. Denn ganz abgesehen davon, dass hier verschiedene Nummern in einer ziemlich eigenwilligen Interpretation erscheinen, geht einem die Kinnlade herunter, wenn man sieht, wie gut aufgelegt der Frontmann ist und wie kommunikativ er sich dem Publikum öffnet. Davis, so zeigt die beiliegende DVD, lacht, macht seine Späßchen, erzählt zu den einzelnen Songs ein paar kleine Geschichten und präsentiert sich als der Entertainer, der er im Rahmen seiner anderen Band nie sein konnte.
Überdies überzeugt der musikalische Teil der Scheibe weitestgehend, zumal man mit dem starken 'Alone I Break', dem coolen 'Kick The P.A.' und der eigenwilligen Fassung von 'Hey Daddy' reichlich Stoff geboten bekommt, den man auf der Bühne noch nie vorgestellt bekommen hat. Hinzu kommen einzelne Bläser-Einlagen, verworrene Keyboards und ein paar, fast schon progressiv-rockende Grooves, die einiges von dem auf den Kopf stellen, was sich KORN infolge ihres brachialen Songwritings erarbeitet haben - aber das muss nicht zwingend negativ sein!
Einzig das Schlussabteil der Live-Show wirkt ein wenig befremdlich: Single-Hits wie 'Got The Life' und 'Falling Away From Me' fehlt die Power und somit auch die Ausdruckskraft des Originals. Trotzdem ist "Alone I Play - Live At The Union Chapel" eine lohnenswerte Geschichte, die einen Davis zeigt, wie man ihn bislang wohl noch nie kennengelernt hat. KORN-Fans, aber auch sonstige Liebhaber eigenwilliger Rocksounds, sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren!
- Redakteur:
- Björn Backes