JANSEN, FLOOR - Paragon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2023
Mehr über Jansen, Floor
- Genre:
- Female Fronted Rock/Pop/Alternative
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- [PIAS]
- Release:
- 24.03.2023
- My Paragon
- Daydream
- Invincible
- Hope
- Come Full Circle
- Storm
- Me Without You
- The Calm
- Armoured Wings
- Fire
Die Stimme von NIGHTWISH auf Solopfaden.
Viele kennen FLOOR JANSEN bereits als Sängerin von REVAMP und AFTER FOREVER. Spätestens als sie 2013 als Nachfolgerin von Anette Olzon zu NIGHTWISH kam, wurde sie auch dem breiteren Publikum zu einem Begriff. War NIGHTWISH bis dato für mich persönlich eine eher uninteressante Angelegenheit, so konnten die Finnen nebst niederländischer Sängerin mit "Endless Forms Most Beautiful" seinerzeit mächtig Pluspunkte bei mir einheimsen.
Nun steht das erste Soloalbum der Künstlerin auf dem Zettel. Eines kann man vorab schon sagen, es ist ein sehr persönliches Album geworden. Dafür spricht schon die Tatsache, dass Floor nicht mit einem großen Label zusammen arbeitet, sondern das Ganze im schmalen Rahmen durchzieht. Umso bemerkenswerter, da bei ihr jüngst eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde (die erfolgreich besiegt zu sein scheint) und die Sängerin dennoch mit NIGHTWISH eine Tour absolvierte.
Wer nun erwartet, dass "Paragon" in die Kerbe der oben genannten Symphonic-Metal Bands schlägt, der wird sich wundern. Das Album bietet zehn seichte Nummern, die eher in Richtung des Formates "Sing meinen Song" tendieren, in dem FLOOR JANSEN mitgewirkt hat. Der Opener 'My Paragon' wirkt etwas sperrig mit sehr dezenten Prog-Anteilen, das seichte 'Daydream' hingegen entfaltet Hitpotential, schiebt sich angenehm in die Gehirnwindung und verbleibt dort für eine Weile. Mit 'Hope' hat die Sängerin eine Akustikballade am Start, die definitiv mehr an CAT STEVENS als an Heavy Metal erinnert. Es sind jedoch nicht die Songs allein, die das Album auf diesen Sockel heben. Allein mit ihrer Stimme vermag es die Niederländerin, jedem der Tracks ganz eigene Nuancen zu verleihen, die auch nach mehreren Durchläufen immer noch für Gänsehaut sorgen. Als markantes Beispiel diesbezüglich füge ich hier den Song 'Storm' oder das mit Streichern untermalte 'The Calm' an.
"Paragon" ist also gewiss kein Album, dass die Anhängerschaft des harten Metal begeistern wird. Das unter Mithilfe des ebenfalls aus den Niederlanden stammenden Produzenten und Singer/Songwriters Gordon Groothedde erschaffene Werk, überzeugt eher durch die ganz individuelle Atmosphäre, die nur sehr wenige Künstler und Künstlerinnen in dieser Form so inszenieren können oder wollen. Das Album ist gewissermaßen für die besinnlichen und persönlichen Momente im Leben zugeschnitte
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens