ITHILIEN - From Ashes To The Frozen Land
Mehr über Ithilien
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 09.12.2013
- Battle Cry
- Unleashed
- Rebirth
- Sealed Destiny
- Through Wind And Snow
- Reckless Child
- Drinkin' Song
- Mother Of Night
- Stare Into The Deep
- Everlasting Dawn
- A World Undone
- Northern Light
Nicht neu, aber gut.
Das Problem des Pagan Metal, der auch gern als Viking- oder fälschlicherweise als Folk Metal verkauft wird, ist, dass sich die gesamte Szene eigentlich auf ganze drei bis vier Bands gründet, die den Sound bis heute prägen, und es nur extrem selten vorkommt, dass eine neue Band dem Stil eine weitere, eigene Facette hinzufügen kann.
Auch ITHILIEN aus Belgien erfindet in dieser Hinsicht die Axt nicht neu, sondern bietet auf "From Ashes to The Frozen Land" eine ziemlich direkte Mischung aus dem frühen Sound von ENSIFERUM mit einer kleinen Prise MOONSORROW. Dennoch zeigt die Band, dass dies beileibe keinen Makel darstellt, wenn man dabei durchweg gute Songs am Start hat und deutlich mehr Abstand von übertriebenem Kitsch und Bombast nimmt, als es die Schwertschwinger seit "Victory Songs" tun. Dann bekommt man nämlich ein Album voller eingängiger, gradliniger Lieder zwischen melodischem Death und Black Metal, deren folkige Melodien oft als Gitarrenleads in Erscheinung treten und deren Keyboardbegleitung eher dezent als penetrant ausfällt. Und das kann richtig Spaß machen, ja geradezu erfrischend wirken, auch wenn man sich immer wieder dabei ertappt, als nächsten Song 'Guardians Of Fate' oder 'Token Of Time' zu erwarten.
Kurz gesagt, an "From Ashes To the Frozen Land" ist nichts, aber auch gar nichts innovativ oder eigenständig, und doch macht das Album Spaß und feiert die frühen Jahre einer Szene, die die letzte Dekade im Metal maßgeblich mitgeprägt hat, ob man das nun gut findet oder nicht. Damit ist ITHILIEN sozusagen Retro Pagan Metal und passt in den aktuellen Zeitgeist wunderbar hinein. Und so lange man Songs wie 'Reckless Child' oder 'A World Undone' am Start hat, ist zumindest mir völlig egal, ob ich Vergleichbares schon mal bei einer anderen Band gehört habe - viel besser war jene mit Sicherheit auch nicht.
Wenn die Band beim nächsten Album noch daran arbeitet, eine eigene Identität zu entwickeln, kann sie sich sicher als eine Größe im Wald- und Wiesenmetal-Zirkus etablieren. Falls nicht, bleibt immer noch ein rundum gutes Album, das ich sicher noch in ein paar Jahren gerne auflegen werde, wenn mir der Sinn nach Methornschwingen steht. Alle anderen, die insbesondere die ersten beiden ENSIFERUM-Alben gut finden, sollten daher auch mal reinhören, denn besser wurde besagter Stil seither auch von den Erfindern selbst nur noch selten gespielt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst