ISEGRIM - Dominus Infernus Ushanas
Mehr über Isegrim
- Genre:
- Black Metal
- Dominus Infernus (Intro)
- Witches Of The Northernlights
- Lucifers Black Wings
- Blasphemous Hymns
- ... The Eyes Of Jesus Christ
- Angel With Fire And Sword
- A Fistfuck Of Black Metal
- Into The War Of Satan
Die Schwarzwurzelteutonen ISEGRIM, seit ihrem höchst unterhaltsamen Auftritt auf dem diesjährigen Summer Breeze Festival (siehe Festivalbericht http://www.powermetal.de/konzert/index.php?berichtid=54&page=2) eine der Lieblingstruppen diverser Redaktionsmitglieder, legen nach einer selbstbetitelten Mini-CD nun mit "Dominus Infernus Ushanas" ihr Full Length-Debüt vor. Ich gebe unumwunden zu, daß ich keine Wunderdinge von der Truppe erwartet hatte, sehe mich aber nach ausgiebigem Hörkonsum eines Besseren belehrt.
Das Quartett hat einen enormen Entwicklungssprung gemacht und glänzt auf seinem Erstling mit druckvoll produziertem, infernalischem Black Metal abseits jeglicher Trendanbiederung. Keyboards, Hupfdohlengesäusel und anderes Mainsteamgeplänkel finden sich nicht auf der Scheibe, stattdessen gibt ein gnadenloses, enorm aggressives Schwarzmetall-Brett. Die Meinung diverser Kritikerkollegen, welche der Band einen stark norwegisch geprägten Sound attestieren, teile ich nicht, denn nebst den zweifellos hörbaren Elementen urwüchsigen Norge-BMs haben DARK FUNERAL die deutlichsten Spuren in der Mucke der Truppe hinterlassen; letzteres manifestiert sich vor allem in den flirrenden, dezent melodischen Gitarren typisch schwedischer Prägung. In Kombination mit den extremen Vocals, angesiedelt in der Schnittmenge aus dem Röchelkeifen eines jungen Abbath (IMMORTAL) und dem geradezu comichaft überspitzten, verhallten Gekreische von STORMLORD-Fronter Christiano Borchi, ergibt sich so ein düsteres und bösartiges Klangbild.
Erfreulicherweise haben ISEGRIM es fertig gebracht, trotz der eng gesteckten Grenzen ihres Genres für ein gerüttelt Maß an Abwechslung zu sorgen; nicht zuletzt deswegen, weil sie in den durchwegs recht langen Songs immer wieder geschickt das Tempo variieren, wenngleich natürlich der highspeed dominiert. Bei der einen oder anderen Passage lässt es sich sogar leidenschaftsvoll mitgrölen, mit zum Satansgruß erhobener Rechter, versteht sich.
Angesichts der genannten Qualitäten fällt es auch nicht sonderlich ins Gewicht, daß es bei den Schlagzeugparts des auf dem Summer Breeze teilweise recht unglücklich agierenden Drummers Soldur offensichtlich nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen ist. Zumal sich auch weitaus prominentere Vertreter der Schlagwerkerzunft von der Technik unter die stachelbandbewehrten Arme greifen lassen.
Rechte, äh, Daumen hoch also für das Quartett, das mit dieser angenehm kompromißlosen und bemerkenswert runden Scheibe nicht nur das neben den fabelhaften Norwegern MYRKSKOG beste BM-Debüt diesen Jahres abgeliefert hat, sondern sich damit auch auf Anhieb in der Beletage deutscher Schwarzheimer etablieren kann.
Dem tut es auch keinen Abbruch, daß das singende Stimmbandabszeß A.Blackwar über die ganze Länge des Werks nur ein einziges mal mit einem inbrünstigen "Ugh" Tom G.Warrior (APOLLYON SUN, Ex-CELTIC FROST) seine Reverenz erweist. Wir haben Euch trotzdem lieb, Jungs!
Anspieltips: Witches Of The Northernlights; Blasphemous Hymns; A Fistfuck Of Black Metal
- Redakteur:
- Rainer Raithel