INSENSE - The Silent Epidemic
Mehr über Insense
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Black Balloon Records
- Release:
- 11.05.2007
- Welcome Whore
- Deeper Nail
- The Erosion Of Oslo
- Yearning
- Skinned Of Pride
- The Worst Is Yet To Come
- 175.000
- A Silent Epidemic
- The Pendulum Knife
- Time Wounds All Heals
Zu viele Köche verderben den Brei, sagt der Volksmund. Übersetzt in die Musikwelt könnte man sagen, dass zu viele Einflüsse ein Album verderben. Und das ist auch beim vorliegenden dritten Werk der Norweger das Hauptmanko.
Die Band spielt einen sehr modernen Stiefel, dessen Basis sicherlich bei MESHUGGAH anzusiedeln ist. Die Ausnahmebekloppten standen offensichtlich Pate für die vertrackten Rhythmusparts und häufigen Tempowechsel. Daneben mixt man aber auch solch gegensätzliche Elemente wie apokalyptische Post-Core-Einflüsse und weichgespülte Emo-Melodien in den Topf. Und das verdirbt zwar nicht das gesamte Album, führt aber zu einer starken Orientierungslosigkeit, die stellenweise an Stückwerk erinnert.
Los geht's mit dem auch als Singleauskopplung angedachten 'Welcome Whore'. Ein zähflüssiger Grooveteppich, dazu rauer Gesang und einige prägnante Riffs. Nach einiger Zeit gesellen sich aber ein klarer Refrain und poppige Melodien dazu, die dem Song eine wesentlich eingängigere Note verpassen. Nicht schlecht, aber ein erstes Stirnrunzeln bleibt nicht aus, der Umschwung kommt schon sehr plötzlich. 'Deeper Nail' macht dagegen keine Anstalten, den Hörer überraschen zu wollen. Mit seinem nervigen Weingesang tritt der amerikanische Emo-Einfluss doch sehr stark zu Tage. Im weiteren Verlauf des Albums kommen aber zum Glück auch die (neo-)thrashigeren Vorlieben des skandinavischen Quartetts durch und sorgen für Abwechslung. Mir persönlich fehlt aber insgesamt die klare Linie, zu beliebig oder wahllos scheinen die Songs und taugen so eher für unauffällige Hintergrundbeschallung als für Ekstase.
Eine geeignete Zielgruppe zu finden, ist nicht ganz einfach. Im Großen und Ganzen können alle Fans von modernen Metalspielarten zumindest mal reinhören, wahrscheinlich ist wenigstens ein Song für euch dabei. Wenn sich die Norweger auf dem nächsten Album also etwas konsequenter auf einen einheitlichen Sound einigen, kann das durchaus sehr interessant werden. So bleibt ein eher unausgegorenes Album über, das aber sicherlich einige gute Ansätze hat und darüber hinaus mit einer sehr druckvollen Produktion von Daniel Bergstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH) punkten kann.
Anspieltipps: Welcome Whore, The Worst Is Yet To Come, A Silent Epidemic
- Redakteur:
- Kilian Fried