INHUMAN HATE - Twilight Of A Lost Soul
Mehr über Inhuman Hate
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eisenwald Tonschmiede/Source Of Deluge
- Release:
- 10.08.2010
- So Slay My Heart And Inhale The Profound Pain
- Breath Deep, In Order To Feed The Agony
- Suffer Human, As A Price For Your Existence
- It's Finaly Done When Your Eyes Are Close
- Part 5The Eternal Night Has Come
Dunkle, schwarze Melancholie in verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen.
Die Eisenwald Tonschmiede ist ein Label, das in Kreisen qualitätsbewusster Black-Metal-Fans mit Hang zum Ausladenden und Melancholischen inzwischen einen ausgezeichneten Ruf genießt. Sehr schön aufgemachte Veröffentlichungen von Bands wie AUSTERE, AGALLOCH oder LOITS sprechen hier Bände, und in diese Liste der in einem kleinen aber feinen Kreis von Liebhabern hoch geschätzten Bands, reiht sich auch die brandenburgische Black/Doom-Band INHUMAN HATE ein, denn was hier nach dem langen, Ambient-lastigen Intro mit Regengeräuschen vom Stapel läuft, ist wahrlich aller Ehren wert.
Die schwarzmetallischen Elemente wurden auf dem dritten Album "Twilight Of A Lost Soul" gegenüber den Vorgängern herunter geschraubt, wobei die Harmonien und vor allem die Disharmonien die stilistische Herkunft der Band ebenso erahnen lassen, wie der finstere und grimmige Gesang, der aber auf dem neuen Album komplett verständlich gehalten ist. Haben wir von früheren Werken wie 'Eisiges Grab' vom Debütalbum "Propagation of Chaos" noch surrende Raserei im Ohr, so arbeitet die Band heute, drei Jahre später wesentlich rhythmischer und getragener. Die Hauptriffs des ersten Stückes walzen über fünfzehn Minuten lang episch und doomig aus den Boxen, dazu treten ganz dezent atmosphärische Keyboards und mit Hall belegte, intensive Akustik-Elemente, bis zum Ende hin das Tempo doch noch ein wenig angezogen wird, nur um das Stück in besonders zähem Black/Doom enden zu lassen.
Im zweiten Stück wird das Tempo merklich verschärft, und es offenbart sich tatsächlich wieder relativ reinrassiger Black Metal, der jedoch in Sachen Produktion und Nachvollziehbarkeit des Gesangs dem Frühwerk einiges voraus hat. Auflockerung erfährt der Achtminüter durch das eiskalte akustische Break im Mittelstück, das im letzten Drittel melodischen Leads und einer kulminierenden wuchtig arrangierten Coda weicht. An dritter Stelle steht ein verstörendes, mit hysterischen Schreien und manischem Flüstern geschmücktes Dark-Ambient-Stück, das auf rein elektronischem Instrumentarium basiert, bevor zum vierten Stücke Piano und Geige aufspielen; auch dies vor den Regen- und Gewittersamples, welche das komplette Album durchziehen. Hier wird dann schließlich auch klar gesungen, die Musik bewegt sich gänzlich weg vom Black Metal und spürbar in Richtung melancholischen Nordland-Metals wie desjenigen von SENTENCED oder TIAMAT.
Es gibt also sehr viele verschiedene Ansätze zu bestaunen, die teils überzeugen, teils aber auch für distanzierte Verwunderung sorgen. Es wird aber an allen Stellen klar, dass die Band ihr Handwerk versteht und ein intensives Album geschaffen hat, das mit dem abschließenden 'The Eternal Night Has Come' nochmals in feiner, leicht doomiger Schwarzkunst-Manier auf den Punkt bringt, was INHUMAN HATE ausmacht: Dunkle, schwarze Melancholie in verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen, die in erster Linie Schwarzmetaller mit Faible für die Langsamkeit ansprechen sollten. Eine gute Scheibe, aber leider nichts, was mich komplett faszinieren würde.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle