INGURGITATING OBLIVION - Vision Wallows In Symphonies Of Light
Mehr über Ingurgitating Oblivion
- Genre:
- Extreme Metal / Djent / Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 21.04.2017
- Amid The Offal, Abide With Me
- A Mote Constitutes What To Me Is Not All, And Eternally All, Is Nothing
- Vision Wallows In Symphonies Of Light
- A Devourer Of Fitting Shades Who Dwells In Rays Of Light
Kreativität ohne Grenzen!
Vielleicht sollte man mit solch einer Aussage vorsichtig sein. Und dennoch: "Visions Wallows In Symphonies Of Light" ist das vermutlich krasseste Album, das im laufenden Jahrzehnt das Licht der Welt erblickt hat! Es ist krass, weil es furchtbar extrem ist, es ist noch krasser, weil es trotz aller sperrigen Fragmente irgendwie doch genießbar bleibt, es hat die vielleicht krassesten Rhythmuswechsel, Tracks betreffend, die bei zehn Minuten erst so richtig in Fahrt kommen, und es ist zudem auch noch verdammt heavy und in diesem Sinne natürlich - ja richtig - krass!
Bereits der Opener 'Amid The Offal, Abide With Me' stemmt die Messlatte für progressiven Death Metal extrem weit nach oben, unter anderem auch wegen seiner ständigen grenzüberschreitenden Stilbrüche. Sludge-Elemente werden mit einer absoluten Selbstverständlichkeit in das wilde Treiben eingebaut, lehnen sich aber nicht im gewohnten Sinne zurück, sondern lassen sich von vielen sehr offensiven, manchmal auch ruckartigen Tempowechseln wieder neu fordern. Und das ist wirklich erst der Anfang...
Denn der bestialische Monolith, den INGURGITATING OBLIVION im darauf folgenden 'A Mote Constitutes What To Me Is Not All, And Eternally All, Is Nothing' auf die Hörerschaft loslässt, verknotet die Ohren mit Taktwechseln, die in dieser Masse kaum mehr zu greifen sind. Die Band öffnet sich post-metallischen Strukturen, wirbelt mit Djent-Arrangements um sich, streut komplexe Akustik-Passagen ein, spielt mit unzähligen sphärischen Versatzstücken und sollte sich schon zur Hälfte des knapp 23-minütigen Mammutsongs längst um Kopf und Kragen komponiert haben, bewahrt aber dennoch die Übersicht und steuert den Track sicher in den Heimathafen - und zwar mit megatonnenschwerer Fracht. Welch ein Geniestreich!
Aber INGURGITATING OBLIVION denkt erst gar nicht daran, den Anspruch auch nur minimal zu senken. Der Titelsong erinnert an die letzten Crossover-Nummern aus dem Hause DEATHSPELL OMEGA, wohingegen das etwas gemäßigtere Outro Spannungsmomente weckt, wie man sie jüngst bei ULCERATE erleben durfte - nur in diesem Fall nicht mehr ganz so extrem.
Aber ein schleichendes Outro ist auch dringend notwendig, um all das zu verkraften, was auf "Vision Wallows In Symphonies Of Light" geschieht. INGURGITATING OBLIVION entsendet einen wahren Taifun extremer Eindrücke, ist aber definitiv imstande, diesem auch Herr zu werden. Krasse Sounds im Sinne von schierer Brutalität kann jeder, krasse Augenblicke mit unglaublich intensiver Langzeitwirkung hat aber in den letzten Jahren kaum eine Band so außergewöhnlich ausgearbeitet wie diese Combo aus der deutschen Haupstadt!
Anspieltipps: A Mote Constitutes What To Me Is Not All, And Eternally All, Is Nothing, Vision Wallows In Symphonies Of Light
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes