INCHAINED - Redeemer
Mehr über Inchained
- Genre:
- Black Metal/ Thrash Metal
- ∅-Note:
- 2.50
- Label:
- Independent
- Release:
- 31.03.2012
- The Beginning Of Sorrows
- Fall
- Broken
- The Emperor
- At The Gates
- Last In Line
- The Reckoning
Ein kurioser Totalausfall?
Vor uns haben wir ein Kuriosum, das überhaupt nicht relevant ist, der Rezensent dem geneigten Leser aber nicht vorenthalten wollte. Über INCHAINED ist nicht viel bekannt. Der einzige Output war genau dieses Album, keine Demos und keine EPs. Von der Länge kommt das Album, das auf den Namen "Redeemer" hört, aber eher einer EP nah. Außerdem war es eine Selbstveröffentlichung und auch über die Mitglieder der Band gibt das Internet nicht viel her.
Schon das Cover, mit dem man wahrscheinlich VENOM Konkurrenz machen wollte, verrät viel über die Ausrichtung von INCHAINED. Man kann sagen, dass eigentlich nur ein generisches Black-Metal-Cover genommen wurde, was dann anschließend umgedreht wurde (Voll und ganz in der Tradition von HORDE). Auch textlich wird kein Unblack-Metal-Klischee ausgelassen. Da machen es Bands wie DROTTNAR oder SLECHTVALK dem kirchenfernen Hörer einfacher, ernsthaft an die Musik ranzugehen.
Das Album startet ruhig, mit einem über epischer Musik gesprochenen Bibeltext. Vom Pathos her steht dies beispielsweise 'The Warriors Prayer' von MANOWAR in nichts nach. Zuträglich für die erzeugte Stimmung ist auch die alte Bibelübersetzung, aus der vorgelesen wird. Hiernach folgt die eigentliche Musik, die eine Mischung aus Symphonic Black- und Thrash Metal darstellen soll. Aber so richtig kann man das, was man da hört nicht einordnen. Zu alldem kommen auch noch Soli ('At The Gates') und Riffs ('Last In Line'), die nach tradititionellem Heavy Metal klingen. Der Sänger, der sich durch das Programm keift und keucht, ist auf keinen Fall schlecht. Seine Stimme trägt auch einen großen Teil zu der Klassifizierung als Black Metal bei, und das, was die Gitarre (meistens!), der Bass und die Stimme abliefern, ist eigentlich etwas, was einem Fan der genannten Genres gefallen sollte.
Zwei Komponenten machen dann aber alles zunichte. Hat man fünf Sekunden in 'Fall' reingehört, möchte man eigentlich schon wieder den Stop-Button betätigen. Der Grund: Das Schlagzeug kling einfach abgrundtief schlecht. Am ehesten ist es mit einem mies gemixten Metalcore-Schlagzeug oder Techno-Beats zu vergleichen. Die Produktion ist auch insgesamt nicht gut. Das Album ist in keiner Weise homogen gemischt. Zwischen Songs wie 'The Emperor' und 'Last In Line' liegen Welten. Und dabei wird, außer bei 'The Emperor' und 'Broken' nie der klassische Black-Metal-Sound erreicht. Es klingt zudem so, als würde für jeden Song ein anderer Produzent herhalten müssen. Dazu kommt noch, dass sich die Gitarren an manchen Stellen sehr nach Computer anhören.
In Summe ist das Album nur im Ansatz gut und sonst ein Totalausfall, zu dem sich dann die Kuriositäten gesellen, wie zum Beispiel, dass der Rausschmeißer 'The Reckoning' viel zu abrupt endet. Was aber allemal bewiesen wird, ist, dass es gar nicht so einfach ist, vernünftigen Black Metal zu produzieren, obwohl dieser Stil oft als zu primitiv abgestempelt wird.
- Note:
- 2.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen