INCAPACITY - Chaos Complete
Mehr über Incapacity
- Genre:
- Swedish Death Metal
- Label:
- Cold Records
- Release:
- 29.09.2003
- Reptillian Breed
- Third Degree Suffering
- Amputate God
- Demon King
- Paradise Crushed
- Fervent Hate
- Cancerchrist
- Deathcrush
- Injection Divine
- Faceshifters
Neue Schweden braucht das Land. Dieser Einfall scheint zumindest einigen nordlichternden Musikern letztes Jahr durch den Kopf geschossen zu sein. Das Resultat heißt INCAPACITY. Gute Idee, die Herren Allstars! Denn INCAPACITY sind nicht irgendwelche Musiker. Nein, INCAPACITY sind Frontgrunzer Andreas "Drette" Axellsson (EDGE OF SANITY), Elektro-Bassist Anders Edlund (SOLAR DAWN), das höllische Gitarrenduo Christian Älvestam (UNMOORED) und Robert "Skoog" Ivarsson (ASHES, PAN-THY-MONIUM) sowie Henrik Schönström als Drumvieh (SOLAR DAWN, UNMOORED). Doch nach dem kläglichen Scheitern von Borussia Dortmund am FC Brügge (schon der Name, haha) wissen wir alle: Auch ein Starensemble kann bärigst viel Mist zusammenspielen. Bei INCAPACITYs Debütalbum "Chaos Complete" ist das zum Glück nicht so.
Schon das Cover sieht nicht ganz nach Schnellschuss aus. Eine Stadt in feuriges Rot gehüllt, von außen dringen Zacken auf sie zu – das Ganze macht den Eindruck, als säße man mitten in einer riesigen Laserkanone einer Alienversion von Raumschiff Enterprise und dürfte live die Vernichtung der Welt begucken. So viel schaffen INCAPACITY mit ihrer Musik noch nicht. Die ist nämlich friedlicher als das Covermotiv vermuten lässt – das lässt sofort an wüstes Geprügel der Marke MORTICIAN denken. Nichts da. INCAPACITY wären keine Schweden, wenn sie nicht auf elchische Art und Weise wüssten, wie man Melodien und Riffs zu packenden Songs verwebt. Diese Kunst beherrschen INCAPACITY, keine Frage. Dazu gesellt sich eine große Portion Wut und Blast-Sucht, die technisch perfekten Kompositionen drücken den Kopf immer wieder in unnatürliche Stellungen und wieder zurück. Allerdings: Sonderlich neu klingt die 40-Minuten-Scheibe deswegen auch nicht – es gibt genügend andere Bands, die ähnlich gut schwedischen Death Metal spielen.
Was INCAPACITY noch ein wenig aus der Flut von guten Schweden-Combos heraushebt, ist der Sänger. Denn der kreischt nicht, wie es viele seiner Elchtod-Kollegen tun, sondern grunzt die meiste Zeit äußert tief und manierlich in sein Mikro. Im Hintergrund gibt es dann noch Klampfer Christian als Zusatz-Kreische zu hören – ein effektvoller Doppel-Moppel-Stimmband-Angriff. Der Sound von "Chaos Complete" gefällt ebenso und lässt die Boxen samt angrenzender Wand ordentlich vibrieren.
Wer also wieder einmal einen kleinen schwedischen Todes-Snack aus Melodien und schweren Riffs genießen möchte, kann bei INCAPACITY nichts falsch machen. Mahlzeit!
Anspieltipps: Paradise Crushed, Fervent Fate, Injection Divine, Faceshifters
- Redakteur:
- Henri Kramer