INCANTATEM - Katharsis
Mehr über Incantatem
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 15.01.2021
- Katharsis (Intro)
- Seuche
- Loreley
- Diamant
- Hof der Wunder
- Schwingen
- Das Monster in mir
- Wie Feuer
- Zeichen
- Kinder des Krieges
- Das letzte Bild
- Trost
Klassik vs. Moderne
Moderner Folk Rock gefällig? Darf es auch etwas Dudelsack, Flöte und Cello sein? Möchten Sie dazu eine leicht metallische Würze und deutsche Texte? Dann sind Sie bei den Hamburgern von INCANTATEM genau richtig. Im März 2018 konnte ihr Debütalbum schon für einen kleinen Achtungserfolg sorgen. Angenehm frisch war die Brise, die vom Fünfergestirn aus dem hohen Norden kam, da man sich nicht zuletzt auch auf gegenwärtige Themen fokussierte, anstatt - wie üblicherweise die bekannten Szenevertreter - in der Vergangenheit herumzustochern. Per Crowdfundingkampagne kann die Band nun ihr Zweitwerk auf die Fans loslassen und schafft es dabei, den ohnehin schon ordentlichen Vorgänger scheinbar mühelos abzuhängen.
INCANTATEM zeigt sich auf "Katharsis" als eingeschworene Spielmannstruppe, die es trotz klassischer Instrumente versteht, die Härte nicht außer Acht und die Musik alles andere als altbacken klingen zu lassen. Im Ergebnis ist es ein Dutzend an neuen Stücken geworden, bei denen auch Gastbeiträge von SUBWAY TO SALLY-Kopf Eric Fish ('Hof der Wunder') und KRAFTAKT-Shouter Barry ('Das letzte Bild') für zusätzliche Abwechslung sorgen. Generell ist "Katharsis" ob des Zusammenspiels zwischen harten Gitarren, eher unüblichen Instrumenten, den spannenden, zeitgenössischen Texten sowie dem interessanten Songwriting eine äußerst facettenreiche Platte geworden. Und bitte lasst euch nicht vom Cello oder den Flöten abschrecken, denn die ungewöhnlichen Klänge passen sich überraschend gut der modernen Ausrichtung INCANTATEMs an.
Auch konzeptionell haben die zwei Mädels und drei Jungs einiges zu sagen: Es geht um Antirassismus, soziale Missstände, die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, das Ableben naher Menschen, aber auch um Lebensfreude und Liebe, um all die alltäglichen Sachen. Und so sorgen das düstere 'Das Monster in mir', das angenehm energische 'Zeichen', die Abschlussballade 'Trost', aber auch 'Seuche' sowie der melodische Türöffner 'Diamant' und das eingängige 'Loreley' für viel Hörvergnügen, selbst bei nicht ganz so geübten Hörern wie meiner Wenigkeit. "Katharsis" ist ein gutes Album geworden, das die Messlatte für künftige Veröffentlichungen aus dem Hause INCANTATEM hoch legt. Doch wer weiß, ein Quantensprung ist dem Fünferpack auf jeden Fall noch einmal zuzutrauen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp