IN SOLITUDE - The World, The Flesh, The Devil
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2011
Mehr über In Solitude
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 20.05.2011
- The World, The Flesh, The Devil
- We Were Never Here
- Serpents Are Rising
- Poisoned, Blessed & Burned
- Demons
- To Her Darkness
- Dance Of The Adversary
- On Burning Paths
Wenig originelles, aber trotzdem rundum gelungenes Album in der besten Tradition MERCYFUL FATEs.
Die Schweden von IN SOLITUDE sind mit ihrem zweiten Album am Start, und wie schon der Vorgänger so ist auch "The World, The Flesh, The Devil" ein gefundenes Fressen für all jene, die seit 1999 sehnsüchtig auf ein neues Werk ihrer Lieblinge von MERCYFUL FATE warten. Klar, Frontmann Pelle Åhman ist kein zweiter King Diamond, aber davon abgesehen, dass er nicht über ein Falsett verfügt, das Gläser zerspringen lässt, zaubert er Hooklines aus seinen Stimmbändern, die dem Karo-König durchaus gut zu Gesicht stünden. Da auch das Gitarrenduo Lindström/Palm nicht von schlechten Eltern ist und sich mit grandios rockenden Riffs der Sherman/Denner-Schule nicht zurück hält, kann der Fan der Dänenstahl-Legende hier an sich nur wenig falsch machen.
Doch ist auch etwas für jene geboten, denen der Sinn nicht nach Plagiaten, sondern allenfalls nach deutlich inspirierten Bands steht, die aber doch noch genug Eigenständigkeit mitbringen, um sich deutlich vom Vorbild abzuheben? Nun, das ist nach meiner Auffassung doch etwas fraglich. Die Stimmfarbe des Sängers und der eine oder andere Leadgitarrenlauf, insbesondere bei 'Serpents Are Rising' wecken bei mir zwar auch Assoziationen zur NWoBHM und hier insbesondere zu SATAN und BLITZKRIEG, doch das ist nur ein Hauch von Einfluss. Dominierende Inspirationsquelle ist an allen Ecken das gnädige Schicksal. Wer also gesteigerten Wert auf Eigenständigkeit legt, der liegt bei IN SOLITUDE falsch.
Auf der anderen Seite muss man aber auch konstatieren, dass MERCYFUL FATE eben seit über zehn Jahren ruht, und es um den Stil der Dänen viel zu schade wäre, als dass er in Zukunft nicht mehr gespielt werden sollte. Denn liefert das Original nichts Neues mehr, so werden sehr viele Freunde des Stils sehr froh über jeden sein, der ihn authentisch und mit viel Spielfreude in die neue Zeit transportiert. Genau das gelingt IN SOLITUDE mit schönen, eingängigen und melodischen Songs, die bei jedem Freund klassischer Metalklänge zumindest den Fuß wippen lassen dürften. Bei mir reicht es sogar zu mehr. Daher gewinnt die Band zwar keinen Originalitätspreis, aber sie wird auf jeden Fall in der Lage sein, mit qualitativ bestechendem Handwerk eine stattliche Fangemeinde um sich zu scharen, und das hat sie auch verdient.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle