IN NOTHINGNESS - Black Sun Funeral
Mehr über In Nothingness
- Genre:
- Oldschool / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Personal Records
- Release:
- 01.07.2022
- The Garden Of Pain
- Sadness Is My Cross
- Shadow Of Grief
- The Moon That Never Rises Again
- A Nameless Grave
- Into Obscurity
- The Last Autumn
- Black Sun Funeral
Solider Oldschool Melodic Death mit deutlich zu rumpeligem Sound.
Wenn ich etwas vom "Spirit der ursprünglichen Melodic-Death-Welle in den Neunzigern" lese, dann bin ich sofort wach und an Bord. Entsprechend musste ich das Ein-Mann-Projekt IN NOTHINGNESS und dessen Debüt "Black Sun Funeral" genauer unter die Lupe nehmen, denn Bandkopf Lord Nothingness verspricht nichts weniger als eine Zeitreise in die Anfangstage von legendären Bands wie IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und GATES OF ISHTAR. Dass Musik mit solchen Wurzeln ihren Ursprung in Tokyo hat, macht die Scheibe eigentlich nur noch interessanter.
Der Opener 'The Garden Of Pain' ist dann aber doch eine kleine Enttäuschung, rumpelt dieser doch eher unscheinbar und mit sehr gewöhnsbedüftigem Sound aus den Boxen. Mit den heiseren Screams, schrammelnden Gitarren und teilweise viel zu weit in den Vordergrund gemischten Vocals hat das hier eher etwas von undergroundigem Black Metal und wenig mit melodischem Schwedentod zu tun. Zumindest in den letzten Minuten der Nummer gesellen sich ein paar Gitarrenleads in das undurchsichtige Sound-Gemenge und retten den Track vor der kompletten Belanglosigkeit. 'Sadness Is My Cross' hat dann durchaus etwas mehr Göteborger Luft geatmet und weist tatsächlich ein paar Parallelen zum IN FLAMES-Debüt auf, leidet aber weiterhin unter einer sehr gewöhnungsbedürftigen Produktion, deren Sound fürchterlich dumpf und drucklos ist.
Selbige bleibt auch im weiteren Verlauf das größte Manko von "Black Sun Funeral", denn die klanglichen Defizite machen mir die Platte doch reichlich madig. Klar, man kann den Low-Budget-Klang auch als Verneigung vor der "guten alten Zeit" sehen, doch mit heutigen Mitteln könnte man auch mit besserem Sound noch einen oldschooligen Vibe transportieren, ohne die Ohren von Hörern und Hörerinnen zu strapazieren. Zumindest das Songwriting wird aber mit fortschreitender Laufzeit der Platte immer besser, weshalb sich mit 'The Moon That Never Rises Again', 'Into Obscurity' und dem herrlich eisigen Titeltrack, der gleichzeitig als Rausschmeißer fungiert, zumindest mehrere Nummern finden lassen, die sich das Prädikat eines Anspieltipps verdienen.
Dennoch ist "Black Sun Funeral" unter dem Strich nur etwas für Puristen, die obskure Demos aus den frühen Neunzigern den großen Platten des Gothenburg Sounds vorziehen. Mir bleibt das IN NOTHINGNESS-Debüt insgesamt einfach zu unscheinbar, was mich in Kombination mit dem sehr dürftigen Klangerlebnis nur 6,5 Punkte zücken lässt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs