IN EXTREMO - Quid Pro Quo
Mehr über In Extremo
- Genre:
- (Mittelalter) Metal Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 24.06.2016
- Störtebeker
- Roter Stern
- Quid Pro Quo
- Pikse, Palve
- Lieb Vaterland, magst ruhig sein
- Flaschenteufel
- Dacw 'Nghariad
- Moonshiner
- Glück auf Erden
- Schwarzer Rabe
- Sternhagelvoll
- BONUS: Wenn das Licht angeht
- BONUS: Palästinalied 2
- BONUS: Quid Pro Quo (Akustik Version)
- Siehst du das Licht - Schifffahrt 2015 - Live
- Lebensbeichte - Schifffahrt 2015 - Live
- Nur Ihr Allein - Schifffahrt 2015 - Live
- In diesem Licht - Schifffahrt 2015 - Live
- Frei zu sein - Schifffahrt 2015 - Live
- Küss mich - Schifffahrt 2015 - Live
- Gaukler - Schifffahrt 2015 - Live
- Feuertaufe - Schifffahrt 2015 - Live
IN EXTREMO in Höchstform.
Ein Jahr nach dem großen Bandjubiläum auf der Loreley brennt IN EXTREMO 2016 gleich das nächste Feuerwerk ab: Am 24. Juni erscheint das zwölfte Album der Mittelalter-Rocker. Und auch wenn Das letzte Einhorn und Co auf dem ein oder anderen Track mit fetten Riffs und düsteren Arrangements schwere Geschütze auffahren, ist doch schnell klar: Auch auf "Quid Pro Quo" bewahrt sich IN EXTREMO den markanten Tavernen-Charakter und kehrt ein Stück weit mehr zu den Wurzeln zurück, ohne altbacken zu klingen:
Denn schon die Piratenhymne 'Störtebeker' knallt gleich so richtig: Irgendwo zwischen Folk und Metal laufen Dudelsack und E-Gitarre zu Höchstform auf, ein hymnischer Refrain mit jeder Menge "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl. Alles richtig gemacht!
Beinahe blass fällt dagegen 'Quid Pro Quo' aus: Nach dem orientalisch angelegten Intro steigert sich zwar auch dieser Titel zum rockigen Abgesang gegen den Kapitalismus – doch im Vergleich zum ersten Song bleibt IN EXTREMO hier ziemlich nüchtern. Dem Song fehlt einiges an Feuer, um wirklich zu zünden zu können. Das gleiche Problem hat auch 'Roter Stern': Ohne richtigen Höhepunkt und ohne sonderlich griffige Melodie geht der Trick im Gesamtkunstwerk "Quid Pro Quo" beinahe unter.
Diese kleinen Ausrutscher verzeiht man IN EXTREMO jedoch schnell, denn die Freude bei mir als Hörerin ist beim nächsten Titel schon wieder riesig: Mit 'Pikse, Palve', einem estnischen Song, kehren die Fremdsprachen, die ich auf "Kunstraub" so schmerzlich vermisste, ins Repertoire der Band zurück. Die rockige Komponente tritt in diesem Song vollkommen zurück, entstanden ist ein Titel, der puristischer nicht sein könnte. Zurück bleibt nach diesem Lied die wohlige Gewissheit: Sie können auch noch anders, die Urgesteine des Mittelalter-Rocks!
Und wie anders sie auch weiterhin noch können: Nach dem beschwingten 'Pikse Palve' schlägt IN EXTREMO mit 'Lieb Vaterland, magst ruhig sein' ernstere Töne an. Die eindringliche Stimme vom letzten Einhorn sorgt für Gänsehaut, der Kinderchor im Refrain ist da eigentlich beinahe überflüssig.
Und wer immer noch den Ohrwurm vom Opener loswerden will, dem sei das letzte Lied von "Quid Pro Quo" empfohlen. Beinahe euphorisch und doch mit einem Augenzwinkern lädt das Trinklied 'Sternhagelvoll' sofort zum Mitsingen ein. Darauf hebe ich doch gerne mein Glas! Auch die Bonus-Tracks können sich wirklich hören lassen. Besonders IN EXTREMOs Interpretation des 'Palästinalied' verleiht dem Titel ein ganz neues Gewand – als sei es Sänger und Band auf den Leib geschrieben worden!
Nachdem die Band sich auf "Kunstraub" wesentlich moderner und rockiger präsentierte, ist "Quid Pro Quo" wieder eine Verbeugung vor dem traditionellen Mittelalter-Rock. Mit kleinem Knicks in Richtung Metal – IN EXTREMO in Höchstform.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Leoni Dowidat