IN EXTREMO - Kyffhaeuser Live
Mehr über In Extremo
- Genre:
- Medieval Metal
- Label:
- Mercury / Universal
- Release:
- 09.12.2002
- Intro
- Krummavisur
- Merseburger Zaubersprüche II
- Omnia Sol Temperat
- Spielmannsfluch
- Villmann Og Magnhild
- Merseburger Zaubersprüche
- Rotes Haar
- Stetit Puella
- Vollmond
- Die Gier
- AI VIS LOLOP
- Palästinalied
- Wind
- Herr Mannelig
In nur 5 Jahren haben IN EXTREMO es geschafft, sich mit ihrer noch immer konkurrenzlosen Mischung aus mittelalterlicher Spielmannsmusik und rhythmusbetontem Metal, die in den letzten beiden Studioalben reifte und perfektioniert wurde, ganz nach oben zu spielen, auch international. Und kaum eine Band ist dermaßen ausgebucht und permanent auf Tour für die Prenzlauer Spielleute der Moderne – wobei fürs Auge ebenso wie für die Ohuren und die Nackenmuskeln einiges geboten wird. Grund genug, das Live-Spektakel, das IN EXTREMO zu erschaffen wissen, auf DVD zu bannen und in die Wohnzimmer zu tragen. Mir selbst liegt derzeit die parallel dazu erscheinende Live-CD vor, auf die ich mich im Folgenden beschränken werde. Diese reine Audio-CD liegt in Dolby 5.1 auch den ersten 10.000 DVDs bei.
Im Infomaterial und auf der Homepage ist zwar von 16 Songs die Rede (die Tracklist der DVD umfasst 22 Titel + Intro), aber mit 15 Titeln, die mir vorliegen, und 75 Minuten Spielzeit bin ich quantitativ ausreichend zufrieden gestellt, möchte man meinen. Dabei fanden Aufnahmen vom Kyffhäuser, dem Taubertal-Festival und dem M’era-Luna-Festival Verwendung. Gelauscht werden darf den Favoriten der vergangenen Werke, man hat sich durchaus nicht auf „Verehrt und angespien“ und „Sünder ohne Zügel“ beschränkt, aber da sollte euch ein Blick auf die gut gefüllte Tracklist genügen. Das Klangbild ist nicht allzu berauschend und drängt zum Aufdrehen der Anlage, damit die Mucke so richtig knallen kann, aber bei Live-Alben mache ich zugunsten des nostalgischen Flairs gern Abstriche. Überdies sind auch kleine Schwächen im Spiel der Mannen zu vernehmen, und das ist nach der kaum noch zu toppenden Perfektion des letzten Studioalbums mal erfrischend und wieder ursprünglicher. Da ich die Götter des Medieval Metal inzwischen mannigfaltig in Aktion erleben durfte, erzeugen die Klänge natürlich entsprechende Bilder bei mir und wissen mich in vergangene Tage und Zeiten zu entführen und zu erfreuen. Es ist für mich etwas schlecht zu beurteilen, wie die CD auf jene bedauernswerten Kreaturen wirken mag, die noch nicht dieses Vergnügen hatten, ich würde aber sagen, dass „Kyffhaeuser Live“ (Hat das was mit Kiffen zu tun, hehe?) von allen geklaut werden sollte, die sich überlebter IE-Konzerte erinnern möchten und natürlich von allen beinharten Fans, die es noch nicht geschafft haben, IN EXTREMO persönlich die Aufwartung zu machen. Wenn der Geldbeutel es hergibt, würde ich allerdings unbedingt zur DVD raten, da gibt es die CD gleich mit dabei, auf der DVD etliche Songs mehr – und es ist einfach ein verdammter Jammer, der optischen Reize verlustig gehen zu müssen, so wie ich gerade. Ausreichend Hörfreude kommt aber dennoch auf, da macht euch mal keine Sorgen.
Post Scriptum: Zart besaitete Gemüter sollten das Intro eventuell überspringen – das ist wirklich ausgesprochen unappetitlich und für Kerle gedacht, nicht für Mädchen, hehe.
Post Post Scriptum: Es könnte sein, dass die CD im Handel „In Extremo Live“ heißt, irgendwie habe ich dazu verschiedene Angaben gefunden. Ich halte mich an die Bezeichnung meiner Promosendung.
Anspieltipps: Völlig egal. Fans werden schon wissen, was sie mögen.
- Redakteur:
- Andreas Jur