ILANDER, RAI - Rai Ilander
Mehr über Ilander, Rai
- Genre:
- Instrume(n)tal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Eigen
- With A Mighty Heart
- Ordinary Heroes
- Horizon
- The Sky Is Falling
- Walking Wounded
- Time
- Impulse
- Dawn
- It Ain't All It's Ckraced up to Be
- Farewell
Youtube-Gitarrenheld mit eigenen Songs
Instrumentale Rockmusik hat bei unserer Fixierung auf Stimme und Sprache stets ein schweres Leben. Es sind beinahe ausnahmslos die ganz großen Namen, die sich ein Album "nur" mit Gitarrenmusik leisten können. Ausnahmen wie das letztes Jahr erschienene Solodebüt des FORCES-AT-WORK-Gitarristen Adrian Weiss gibt es, doch sind sie rar gesät. In Zeiten von Youtube eifern viele Nachwuchsschredderer ihren Idolen nach, veröffentlichen ihre Coverversionen von YNGWIE-Songs und schrubben Arpeggios zu klassischer Musik.
Ein Gitarrist aus dieser Sparte scheint auch RAI ILANDER zu sein, dessen erster, selbst betitelter Release hier vorliegt. Auf zehn Songs und knapp 50 Minuten geht es quer über das Griffbrett und durch die Patchdatenbank von Synthese und Drumcomputer. Der in Spanien lebende Finne zieht folglich ordentlich vom Leder, kratzt öfters an der oberen Tempogrenze und steht anscheinend total auf Sweeping, Tapping und was der Neuzeit-Gitarrenheld so an Technikrepertoire beherrschen muss.
Dabei entstehen ein paar wirklich nette Ideen, die vor allem auf einem guten Gespür für Melodien basieren, über die jeweilige Dauer aber wenig zu sagen haben. Dazu ist das Songwriting einfach zu generisch und die Idee, mit ein paar fixen Gitarrenläufen geile Musik zu machen, zu abgedroschen. Der Spagat zwischen dem 'Hummelflug' und Nintendo-Metal ist ein äußerst schmaler Grat, der bis zu einem gewissen Punkt Spaß machen kann. Hier übertreibt man es leider zugunsten der Griffbrettonanie, die man sich auf Albumlänge kaum geben mag. Wenn man als versierter Gitarrist virtuose Musik machen will, sollte man sich eine Band suchen und die Rampenlichtminuten bei Soli voll auskosten. Damit gibt man sich und den Fans mehr als mit endlosem Highspeed-Geriffe und verkappten 'Canon in D'-Coversongs.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Nils Macher