IGNESCENT - Fight In Me
Mehr über Ignescent
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 10.11.2023
- Monster You Made
- Unholy
- Fight In Me
- You're Not Alone
- Under Attack
- Triple Threat
- Shadows
- Carries Me
- The Hurt
- Woman On Fire
- Not Today
Ohne eigene Identität wird es trotz anständiger Songs schwierig.
Offensichtlich hat sich das Label-Portfolio bei Frontiers zuletzt ein wenig verschoben. War der italienische Branchengigant eigentlich eine sichere Heimat für allerhand All-Star-Projekte und solche, die es gerne sein wollten, hat Firmenboss Serafino Pergino zuletzt wohl sein Faible für modernen groovigen Metal aus dem Female-Fronted-Sektor entdeckt. Nach dem wirklich starken letzten Album von EDGE OF PARADISE folgt mit der neuen Scheibe von IGNESCENT ein weiterer Vertreter dieser Gattung und buhlt um internationale Aufmerksamkeit. Im Vergleich mit den oben angeführten Amerikanern dürfte dies aber ein deutlich schwierigeres Unterfangen werden.
Woran es IGNESCENT, respektive "Fight In Me", vor allem mangelt, ist die eigene musikalische Identität. Die Truppe aus Chicago verfügt in der Person von Frontdame Jennifer Benson zwar über eine stimmgewaltige Sängerin, allerdings bekommt sie in den elf neuen Stücken nur selten auch mal ansprechendes Futter aufgetischt, bei dem sie ihre Qualitäten auch mal voll und ganz ausspielen kann. Die Kompositionen verfolgen weitestgehend das gleiche Strickmuster, bauen auf dicken Stakkatos und einer minimalistischen elektronischen Backgroundbeschallung auf und wollen dann im Chorus explodieren, was angesichts der Power in Bensons Stimme auch durchaus funktionieren könnte - nur wird hier meistens von der Stange komponiert, so dass sich am Ende keine echten Highlights filtern lassen. Individuell sind Nummern wie das mit DISCIPLE-Frontmann Kevin Young dargebotene Duett 'Not Today', das ausnahmsweise mal etwas ruhigere 'You're Not Alone' und das melodische 'Under Attack' wirklich ordentlich, doch in der Masse der eher gleichförmigen Songs und bei der geringen Risikobereitschaft, auch mal vertrautes Terrain zu verlassen, bleibt eine genussreiche Entfaltung leider aus.
IGNESCENT steht noch am Anfang, daher ist es um das Potenzial der Truppe durchaus noch nicht geschehen. Um im Konzert der Großen jedoch mitmischen zu können, bedarf es definitiv mehr Abwechslung und auch mal etwas mehr Mut, sich vom Genre-Konsens zu lösen. Bis dahin bleibt ein anständiges, aber sicher nicht herrausragendes, Album stehen.
Anspieltipps: You're Not Alone, Not Today
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes