IBEX ANGEL ORDER - II: Void Sermon
Mehr über Ibex Angel Order
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Void Wanderer
- Release:
- 24.07.2025
- The Sword And The Sigil
- Void Sermon
- All Flames Of Life Extinguished
- Shadow Weaver
- Belial Invoked
- None Am I
- Archons Dethroned
- Equitem Caprarum
MAYHEM im Geiste, DARKTHRONE im Blickwinkel - aber auch nostalgisch wertvoll?
Der Purist in der Black-Metal-Anhängerschaft wird sicherlich anerkennen können, dass IBEX ANGEL ORDER noch Werte vertritt, mit denen die prominenten und zugleich tragischen Figuren der zweiten norwegischen Welle seinerzeit ins Rennen gegangen sind. Ultimative Verrohung, schmutziger Garagensound, übelstes Gekotze und dazu eine bewusst unterproduzierte Veröffentlichung, die nicht selten an die späten 80er erinnert, als Gestalten wie Euronymus die Szene zum ersten mal bereicherten. Allerdings versuchen die Niederländer recht krampfhaft, einen Sound zu reproduzieren, der einfach in die damalige Zeit gehört und aus heutiger Perspektive schon alleine deswegen nicht mehr nachgestellt werden kann, weil der revolutionäre Geist vergangener Tage damals in Klängen Ausdruck gefunden hat, die in der heutigen Wiederbelebung zum Allerweltsgeknüppel im Underground-Black-Metal zählt. Eben dieser Entwicklung fällt auch die zweite Full-Length von IBEX ANGEL ORDER zum Opfer.
Es mag zwar immer noch nostalgische Emotionen wecken, wenn das dezent hölzerne Geknatter der Drums und der VENOM-kompatible Gitarrensound in einer äußerst rumpeligen Produktion zusammenkommen, und gerade an den Saiten herrscht hier tatsächlich auch ein gewisse Qualitätsbewusstsein, doch spätestens mit Einsatz der Vocals wird die Begeisterung rapide gebremst, weil der halbgar gegrunzte Sprechgesang zu nicht viel taugt. Da kann die Instrumentalfraktion die frostigsten Arrangements zusammenzimmern und sich hier auch auf anständige Weise den Legenden der Vorzeit nähern, aber spätestens bei den Gesangsparts muss "II: Void Sermon" deutliche Einschnitte machen und auch klare Defizite anerkennen, die sich auch in den gelegenlich recht sakral formulierten Passagen nicht wegradieren lassen.
Das ist in der Tat bedauerlich, weil die neue Scheibe rein instrumental dennoch besser kickt, als man es anfangs vermutet hatte, und die Vergleiche zu MAYHEM und Co. hier auch eine inhaltliche Berechtigung finden. Aber letztlich gilt es, das Gesamtprodukt zu betrachten, und das hat in einzelnen Aspekten eben noch klaren Verbesserungsbedarf. Nostalgie also hin oder her: Aus mehreren Gründen funktioniert "II: Void Sermon" nur recht eingeschränkt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes