I MITI ETERNI - Historia Cumae
Mehr über I Miti Eterni
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Jolly Roger Records
- Release:
- 26.11.2014
- Introduzione
- Cumae (Parte 1)
- Parthenopae
- Cumae (Parte 2)
- Legend Of Apollo
- Prologos
- Crise E Agamennone
- Ettore (Parte 1)
Episch ohne Rücksicht auf Verluste
Bruno Masulli ist ein vielbeschäftigter Mann. Mit IN AEVUM AGERE hat er eines der besten Epic-Doom-Eisen im aktuellen italienischen Feuer, mit ANNIHILATIONMANZER liefert er anspruchsvollen Power Thrash und als wäre das nicht genug, hat er sich nun auch noch alleine der griechisch-römischen Mythologie angenommen. I MITI ETERNI, die ewigen Mythen, so heißt sein Projekt, das in verschiedenen Sprachen bekannte und weniger bekannte Mythen aus klassischer Zeit vertont. Mit "Historia Cumae" liegt nun das Debütalbum vor.
Auf Italienisch, Englisch, Latein und Griechisch wird hier gesungen, deklamiert und erzählt, auf metallisch musiziert. Die Gitarren klingen erstaunlich roh und aggressiv, die Keyboards und das Schlagzeug umweht ebenfalls der Hauch des Unfertigen. Ja, die gesamte Platte hat eine Produktion bekommen, die man wohlwollend als markant bezeichnen könnte, der weniger kauzige Ohren als die meinen aber sicher auch einen rumpeligen Sound attestieren dürften. Zusammen mit dem teils ungestüm vorpreschenden, teils elegisch-pathetisch verweilenden Songmaterial ergibt sich ein unübersichtliches, leict chaotisches Klangbild, wie es Epic Metal mit Charakter oft auszeichnet, der fernab der Mainstream-Entfremdung des Begriffs von Bands wie IRONSWORD, CROMLECH oder WRATHBLADE zelebriert wird. Zudem ist Bruno ein talentierter Songwriter, der sich immer wieder unglaublich schöne, melancholische und eben pathetische Melodien einfallen lässt, mit denen er den Hörer selbst aus den urwüchsigsten Riffsalven befreit und ihn die Schönheit der Welt spüren lässt.
"Historia Cumae" ist voll von solchen Momenten, von abrupten Wechseln zwischen Chaos und Ordnung, zwischen martialischer Gestik und Zerbrechlichkeit und zwischen dumpfen, erdschweren Passagen und himmlisch-brillianten Momenten. Wer über die offensichtlichen Eigenheiten dieses Ein-Mann-Projekts hinweghören kann und ein Faible für südländisches Pathos und urwüchsigen Epic Metal hat, der sollte I MITI ETERNI unbedingt antesten. "Historia Cumae" ist sicher nicht für jeden geeignet, aber wer auf den Geschmack gekommen ist, will das Album nicht mehr missen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst