HURON - Cheyne Stoking
Mehr über Huron
- Genre:
- Sludge/Hardcore/Southern Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rising/SPV
- Release:
- 22.06.2009
- Lust Of War
- Killer From New York
- Snakes Down Her Back
- Pain Is Me
- Your View From The Sun
- Your Sins Of Yesterday
- Break Your Neck
- Hell Can't Wait
- Already Dead
- Bringer Of Light
- Dirt
Die Südstaaten liegen in England und sind wütend!
Oder so – jedenfalls ein klarer Fall von Orientierungsschwierigkeiten, die möglicherweise den Reiz des Albums ausmachen können. HURON kommen nämlich aus England und machen einen stark Hardcore-beeinflussten Groove-Metal, konzentrieren sich aber auf knackige Songs mit deutlichen Melodien. Die Band wurde erst 2007 gegründet und hat mit Sicherheit Bands wie PANTERA, BIOHAZARD und DOWN gehört. Denn vor allem Sänger Palmer Roscoe schlägt derbe in die Anselmo-Kerbe. Auch der Sound ist rau und ungeschliffen, so dass eigentlich alle Zeichen auf Sturm stehen müssten.
So beginnt das Album auch mit dem großartigen Opener 'Lust Of War', gleich einem wirklichen Highlight, aber bereits Song zwei offenbart das Ungestüm der Jugend. Hier trifft Hardcore-Riffing auf eine Melodie, die Sänger Palmer Roscoe vor nicht immer ganz überwindbare Schwierigkeiten stellt. Die Mixtur aus Grölen und Singen ist auch sicher nicht ganz simpel, aber sie wirkt oft besser, manchmal aber auch schlechter. Vielleicht hätte man sich mit einer anderen Songreihenfolge einen Gefallen getan und 'Killer From New York' weiter hinten verstecken sollen. Das nächste Highlight folgt nämlich erst mit Track vier, 'Pain Is Me'. Hier laufen die vier Buben nämlich wieder zur Hochform auf. Das drückt ordentlich und strahlt Aggression aus, dabei pumpt der Bass kräftig. Der ruhigere Mittelteil wirkt nicht deplatziert, ein sehr schönes Stück. Anders, aber mindestens genauso gut, ist das ruhige 'You View From The Sun', das einen schönen Gegenpart zum heftigeren Core-Geriffe darstellt.
In ähnlicher Weise wechseln sich gute und mittelmäßige Stücke ab, so dass sich unter den elf Liedchen auch ein paar nicht so zwingende Kompositionen verstecken, von denen aber keine einen echten Totalausfall darstellt. Zum Ende hin schimmern die Südstaaten wieder vermehrt durch, gelegentlich könnten einige der Grooves auch von HENRY ROLLINS stammen. Zwar hätte es manchem Song gut getan, ein wenig gekürzt zu werden, aber das Klassenziel wurde mit "Cheyne Stoking" in jedem Fall erreicht.
Besonders erwähnt werden muss noch der Rausschmeißer 'Dirt', der einen starken Kontrast zum Rest des Albums darstellt und deutlich ruhiger daherkommt, dafür aber auch viel intensiver klingt. Man merkt, dass gerade in diesen Songs, in denen die Härte zurückgefahren wird und Palmer auch mal melodisch singen darf, HURON eigentlich am stärksten sind. Ansonsten überwiegt eben guter, aber auch nicht sonderlich origineller Metal, der von Sludge über Core zu Southern Rock hin- und herdriftet. Gut gemacht!
Anspieltipps: Lust Of War, Pain Is Me, Your View From The Sun, Bringer Of Light, Dirt
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger