HUMMANO - Genocide
Mehr über Hummano
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Blood Fire Death
- Release:
- 31.03.2017
- Def Con Three
- Black Mirrors
- Prophet Of None
- Stench Of The Earth
- Def Con Two
- No Gods, No Masters
- S.N.A.F.U.
- The Color Of Misery
- Def Con One
- White Paranoia
- King Cobra
- Solitary Confinement
Gesichtsloses Deathcore-Geknüppel.
Deathcore ist ja nicht unbedingt das Erste, was man mit dem beliebten Urlaubsland Spanien verbinden würde und trotzdem wächst die Todesstahl-Szene in den letzten Jahren auf der iberischen Halbinsel stetig. Ein Teil dieser Bewegung ist auch die aus Madrid stammende Truppe HUMMANO, die bereits seit 2010 ihr Unwesen im spanischen Underground treibt. Bisher stehen dabei mit der EP "Is The Shit" und dem Langspieler "We Hate You All!!!" zwei Veröffentlichungen zu Buche, die dem Quintett zumindest in seinem Heimatland einige Aufmerksamkeit einbringen konnten. Inzwischen ist mit "Genocide" nach knapp drei Jahren Arbeit der nächste Langspieler bereit zum Release und soll den Jungs nun dabei helfen, auch den Rest des Kontinents zu erobern.
Rein musikalisch habe ich dabei schon lange keine Scheibe mehr erlebt, bei der mir die Bewertung so schwer gefallen ist wie beim Zweitling der Madrilenen. Inzwischen sitze ich immerhin schon vor dem vierten Durchlauf des Silberlings, doch so wirklich herausstechende Merkmale sind mir bis hierhin nicht aufgefallen. An der Produktion und den technischen Fähigkeiten der Musiker kann das nicht liegen, denn die Gitarren walzen mit mächtigen Riffs aus den Boxen, die Drums knallen ordentlich und auch Fronter Sito Shutter brüllt sich förmlich die Seele aus dem Leib. Trotzdem sind die zwölf Tracks insgesamt irgendwie nichtssagend und laufen praktisch spurlos am Hörer vorbei.
Dabei hat der Fünfer durchaus einige interessante Ideen zu bieten, was zum Beispiel die herrlich groovige Eröffnung von 'Black Mirrors' oder das treibende Melo-Death-Riff von 'Stench Of The Earth' beweisen. Nur werden diese kurzen Glanzmomente immer wieder viel zu schnell von wahllosem Deathcore-Gestampfe abgelöst, das jegliche Frische vermissen lässt. Da ist es dann auch kein Wunder, dass die Kompositonen der Spanier immer wieder im Genre-Durchschnitt verschwinden. Gleichzeitig fehlt dem Material jegliche Dynamik und man wird als Hörer nur selten das Gefühl los, es würde immer wieder der gleiche Song aus den Boxen dröhnen.
Alles in allem ist "Genocide" damit ein technisch ordentlicher Deathcore-Brocken, dem aber in Sachen Songwriting das eigene Gesicht fehlt und der sich damit gegenüber der zahlreich vorhandenen Konkurrenz schwer tun wird. Dementsprechend ist der Silberling auch wohl nur etwas für eingefleischte Freunde von modernem Geknüppel, denen der Wiedererkennungswert des aus den Boxen wummernden Riff-Gewitters am bangenden Schädel vorbeigeht.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs