HOUR OF CHAOS - Bred To Fail
Mehr über Hour Of Chaos
- Genre:
- Melodic Thrash Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 29.08.2025
- The Cult
- Purity
- Through Struggle
- Necrosis
- Confined
- No Remorse
- Zombie Nation
- Desolation
- Empty Inside
- Bred To Fail
Überwiegend starkes Debüt mit kleineren Durchhängern.
Eine Stunde Chaos möchte uns ein Fünfer aus Dänemark bescheren, wenn man dem Bandnamen glauben schenken darf. HOUR OF CHAOS liefert mit "Bred To Fail" allerdings heuer nur das Debüt auf Albumdistanz ab, denn nach der Gründung im Jahr 2023 erschien bereits die EP "Death", auf der die Truppe aus Aarhus erstmalig ihren Grenzgang zwischen Death und Thrash Metal zelebrierte. Der wirkliche Härtetest erfolgt nun aber mit zehn frischen Tracks, die dem Quintett auch über die heimischen Landesgrenzen hinaus einen Namen machen sollen.
Die Referenzgrößen, die man im beiliegenden Pressetext in die Waagschale wirft, sind dabei nicht von schlechten Eltern, denn wer sich auf CARCASS, ENTOMBED, IN FLAMES, SLAYER oder TESTAMENT bezieht, der legt sich die eigene Messlatte natürlich direkt einmal unnötig hoch. Gänzlich übersprungen wird selbige mit dem Opener 'The Cult' dann auch nicht, wobei die Dänen auch nicht weit von den Vorbildern entfernt sind. Die Gitarren sind erfrischend melodisch, zitieren aber auch sehr bewusst die gängigen Thrash-Trademarks, Fronter Andreas Bjerregaard lässt mit seinen kehligen Shouts an Chuck Billy denken und der Bass gurgelt und grunzt mit herrlich verzerrtem Sound aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist. Ein cooler Mittelteil rundet den Track schließlich ab, bei dem ich eigentlich nur zu bemängeln habe, dass die Strophen und Refrains doch teils etwas steif agieren und etwas mehr Abwechslung hätten vertragen können. Doch Schwamm drüber, der Einstand ist gerade im Kontext einer Eigenproduktion handwerklich und klanglich durchaus amtlich und macht Lust auf die restliche Spielzeit.
Leider tappt auch 'Purity' im Anschluss in eine ähnliche Mid-Tempo-Falle und verpasst es trotz vielen tollen Ideen, in Sachen Tempo-Varianz etwas Spielraum einzubauen, sodass auch diese Nummer eher stoisch aus den Boxen stampft. Mit 'Through Struggle' platzt dann aber doch der Knoten und plötzlich wird aus solidem melodischen Death Thrash ein wahres Feuerwerk, das an allen Ecken und Enden punktet. Das Tempo wird herrlich variiert, die Gitarren sind einfach nur großartig und auch bei den Vocals hat der Song ein paar Widerhaken im Gepäck, die sich im Gedächtnis festbeißen. Das deutlich todesmetallischer geprägte 'Necrosis' schlägt in eine ähnliche Kerbe und knallt einem einen unterhaltsamen Volltreffer vor die Kauleiste, während 'Confined' wirklich wie ein hervorragender Mix aus TESTAMENT und CARCASS klingt, der mir sofort als zweiter großer Höhepunkt im Gedächtnis bleibt. 'Desolation' bringt dann auch ein paar vereinzelte Melodic-Death-Bezüge mit ein und markiert den dritten Glanzpunkt einer Spielzeit, die im hinteren Drittel qualitativ doch wieder etwa abflacht.
So bleibt natürlich der Kritikpunkt des etwas hüftsteifen Starts bestehen und auch hinten heraus ist nicht jeder Song ein Volltreffer. Wenn die Dänen aber auf allen musikalischen Zylindern feuern und ihre diversen Einflüsse gekonnt miteinander verheiraten, dann ist "Bred To Fail" ein richtig starkes Album, das sich nicht vor den großen Namen verstecken muss. Nimmt man dann noch den Umstand hinzu, dass wir es hier mit einem Debüt zu tun haben, dann ist der Silberling wirklich beeindurckend und verdient sich gute acht Zähler und einen Eintrag auf dem Merkzettel für die Zukunft.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs