HIDDEN HAND, THE - The Resurrection Of The Whiskey Foote
Mehr über Hidden Hand, The
- Genre:
- Doom
- Label:
- Southern Records/ Soulfood
- Release:
- 23.02.2007
- Purple Neon Dream
- Someday Soon
- Dark Horizons
- Spiritually Bereft
- The Lesson
- Majestic Presence
- The Resurrection Of The Whiskey Foote
- Lightning Hill
- Broke Dog
- Slow Rain
Doom, wie er so groomt. Das kleine, feine Wortspiel passt perfekt zu dem Soundtrack, den uns THE HIDDEN HAND mit "The Resurrection Of The Whiskey Foote" (was für ein geiler Titel!) bescheren. Doch wer bitte sind die Männer hinter der verlorenen Hand, die uns die semikalten Wintertage mittels ihrer Musik langsamer erscheinen lassen? Der wichtigste Protagonist ist wohl jedem Fan von schwermütigen Klängen bekannt: Scott "Wino" Weinrich - Gitarrist, Sänger, Songwriter - hat sich schon in solchen Bands wie SAINT VITUS, THE OBSESSED oder SPIRIT CARAVAN betätigt. Dazu kommen die etwas unbekannteren Bruce Falkinburgh (Bass) und Evan Tanner (Schlagzeug). Zusammen lassen sie bei THE HIDDEN HAND eine Mischung aus BLACK SABBATH, ALICE IN CHAINS und eben SAINT VITUS aufleben, die absolut erfrischend klingen würde, wäre sie nicht so doomig-melancholisch angelegt. Grandios ist das Ergebnis dennoch, eben wegen des kompromisslosen Stils.
Schon das braun-vergilbte Cover zeichnet den Weg vor, den vor allem Scott Weinrich einschlagen möchte. Kompositionen wie das perfekt groovende 'The Lesson' sind dermaßen erdig und songdienlich arrangiert, dass jeder halbwegs für Doom-Klänge schwärmende Musikfreund sofort begeistert sein dürfte. Ein Fakt, der wohl auch an der inzwischen gewonnenen Routine und Sicherheit der Band liegen dürfte. Denn "The Resurrection Of The Whiskey Foote" ist ihr nunmehr drittes Album. Auch lyrisch sind sie laut Selbstauskunft einen Schritt weiter gegangen: Nicht mehr nur politische, sondern auch auf historischen Begebenheiten beruhende Texte. Doch eigentlich ist diese Information obsolet. Denn bei THE HIDDEN HAND geht es um das tiefere Gefühl für Musik, wie es sich bei Gitarrensoli und langen Instrumentalparts quer durch das Album zieht. Wenn etwa ein Stück wie 'Majestic Presence' läuft, werden so viele Register des progressiven Doom-Musizierens gezogen, dass es eigentlich kaum noch einen Sänger braucht, der zu diesen Klängen seine Stimme strapaziert. Doch nun gut, Scott Weinrich ist nun einmal am Mikro: Und er macht seine Sache unheimlich gut. Sein Organ hat einen zwar anfangs recht eigenwilligen Klang, der sich aber in seiner Mischung aus rauer Tongebung und recht hoher Phrasierung bald als Zusatzdroge erweist. Weil süchtig macht dieses fantastische Album, keine Frage. 43 Minuten lang wird Doom in all seinen Facetten zelebriert, der ewige Klassiker 'Planet Caravan' stand zum Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit für das abschließende 'Slow Rain' als Pate im Hinterkopf von THE HIDDEN HAND bereit.
Was soll man noch mehr zu dieser Band schreiben, wenn ihre Musik all das ausmacht, was progressiv-psychedelischen Doom auszeichnet? Hier ist nichts so recht tanzbar, massenkompatible Melodien sind Fehlanzeige, das Feeling gleicht der puren Lust am erfolgreichen Testen von warmen und rockigen Langsamtönen. Deshalb einfach die Hörempfehlung: Holt euch eine Flasche Whiskey oder anderen schwermütigen Alkohol (Rotwein passt auch!), legt diese CD in eure Anlage, dunkelt die Scheiben ab, schenkt euch ein und genießt das Lebensgefühl Doom, das in einer hektischen Welt den notwendigen Kontrast zum Stress des Alltags bieten kann. Salve. Und Doomy Groomy.
Anspieltipps: Dark Horizons, The Lesson, Majestic Presence
- Redakteur:
- Henri Kramer