HEXJAKT - Blessing Of The Damned
Mehr über Hexjakt
- Genre:
- Doom / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Majestic Mountain Records
- Release:
- 01.12.2025
- 10,000 Crows
- Black Circle
- Void Throne
- Wyrd
- The Act Of Dying
- Don't Talk To Strangers
- Monolith
- Cathedrals
Schwierige erste, grandiose zweite Hälfte, packende Nachspielzeit.
Bands, die nicht einfach so den allgemeingültigen Konsens eines Genres zitieren und sich gerne auch ein wenig deutlicher von der Masse distanzieren wollen, sind natürlich auch schon mal kontroverser unterwegs, am Ende aber dienejnigen Künstler, die eine Szene neu bereichern und ihr die zwingend erforderlichen, neuen Impulse verpassen. Nun mag es ein wenig befremdlich klingen, im Grenzbnereich von Doom und Sludge tatsächlich von einem bestehenden Konsens zu sprechen, schließlich ist und bleibt das Ganze immer noch eine Randbewegung in der Metal-Community, die längst nicht jedem zusagt und die gerne auch mal polarisiert. Dort nun auch noch eine eigene Nische zu finden? Das könnte verdammt schwierig werden!
Dennoch treten die Herren von HEXJAKT den Versuch an, abseits der vertrauten Schemata neue Nuancen im modernen Doom aufzuspüren und diese auch in ihren neuen Songs zu verwursten, was im ersten Augenblick auch ganz ordentlich funktioniert. Die Riffs sind tonnenschwer, die Grooves sitzen, auch die derben Vocals kommen gut auf den Punkt und sind auf einem recht hohen Standard angesiedelt. Die Rahmenbedingungen sind abgesteckt, und angesichts eines monumentalen Openers wie '10,000 Crows', der beizeiten sogar noch ein paar einprägsame Parts hinterlegt, könnte es kaum ferner liegen, auch ein paar kritische Worte zu verlieren.
Leider jedoch geht der Band im weiteren Verlauf ein wenig die Orientierung verloren. Die Songstrukturen werden undurchsichtig, das gesamte Material entwickelt einen zunehmend sperrigeren Charakter, und es entstehen rasch Längen, die sich schon im verkopften 'Black Circle' und spätestens im schwierigen 'Void Throne' manifestieren. Die Band klinkt sich aus ihrer eigentlich gut geölten Maschinerie aus, will plötzlich anspruchsvollere Arrangements auffahren und verstrickt sich am Ende in genau dieser Haltung, ohne wirklich Zählbares zustandezubringen - zumindest in der ersten Albumhälfte.
Wie aus dem Nichts nämlich fährt HEXJAKT Richtung Zielstrich wieder jene Qualitäten auf, die den Opener schon zu einem würdigen Anspieltipp gemacht haben und die "Blessing Of The Damned" bestenfalls über die gesamte Strecke gezeichnet hätten. Zwar wird hier auch nicht stromlinienförmig und gradlinig auf den Punkt komponiert, allerdings ist die Dynamik in Songs wie 'The Act Of Dying' und 'Monolith' eine ganz andere. Mit dem Prunkstück des Albums, 'Cathedrals' setzen die drei Schweden zum Schluss noch eine echte Bestie frei, die für den größten Teil der zähfließenden Parts entschädigt und demonstriert, dass HEXJAKT in Bestform schwer zu schlagen sein wird. Das hätte gerne auch in allen Songs so sein dürfen!
Erwähnenswert zum Schluss: "Blessing Of The Damned" beinhaltet eine ziemlich verquere Coverversion des DIO-Klassiker 'Don't Talk To Strangers', die zwar nicht ganz unkenntlich gemacht wurde, aber erst im Chorus wirklich vertraut wirkt. Auch hier gilt: Ein wenig sperrig, aber dennoch stark gemacht und für gut befunden. Wie übrigens auch das gesamte Album, das ein paar Anläufe benötigt hat, dann aber doch nahezu vollständig überzeugen konnte...
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes


