HEROES OF VALLENTOR - The Warrior's Path Part I
Mehr über Heroes Of Vallentor
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 10.10.2014
- The Quest
- Warrior's Path
- The Questing Knight's Vow
- Lord Of Fire
- Vengeance
- Knights Of Death
- Hawktalon
- The Forlorn Watchman
- Lawgiver
- We Will Fight With Courage
- The Sword Of Heroes
Sind sie zu true, bist du zu nüchtern.
Ein Krieger aus dem Norden muss ein mythisches Schwert suchen, um damit ein Königreich vor dem Bösen zu retten. Kommt das hier irgend jemandem bekannt vor? Richtig, das war einst der Plot der ersten RHAPSODY-Alben und auch wenn die erfundenen Namen der Geschichte von "The Warrior's Path Part I", dem Debüt der Schweden HEROES OF VALLENTOR, anders sind, ist die Parallele doch unverkennbar. Musikalisch gehen unsere tapferen Helden jedoch andere Wege, die deutlich rauher und - nunja - metallischer sind, als bei Italiens Epic-Symphonic-More-Adjectives-Metallern.
Keyboards sucht man größtenteils vergeblich, der Sänger bemüht sich um größtmögliche Männlichkeit und Riffs werden auch gerne mal im Teutonen-Flohmarkt ausgeborgt. Das ganze wird dann mit so viel Begeisterung vorgetragen, dass es trotz all der Schwächen, die ich hier nun aufzählen könnte immer wieder Spaß macht. Zumindest nach ein paar Bier werden Songs wie 'Vengeance' oder 'Lord Of Fire' zu echten Hits und auch die gewagten Gesangslinien ergeben plötzlich Sinn. Mit 'Lawgiver' hat es die Band sogar geschafft, einen echten Hit zu schreiben, der nüchtern genauso gut funktioniert. Dazwischen gibt es einige kurze Erzählpassagen, die uns die Geschichte des "Warrior from the North" erläutern oder die 'Knights Of Death' vorstellen, die anschließend mit RUNNING-WILD- und GRAVE-DIGGER-Gedächtnis-Riffs aus den Boxen galoppieren.
In all ihrer naiven Begeisterung erinnert mich die Scheibe an die ersten beiden Alben der schwedischen Landsmänner STORYTELLER, die jedoch etwas mehr musikalisches Feingefühl und einige feine Folk-Elemente in die Waagschale warfen, die HEROES OF VALLENTOR abgehen. Somit bleibt ein True-Metal-Album, das alle Klischees bis zur Schmerzgrenze ausreizt, mit einem Sänger, der vor lauter Testosteronüberschuss kaum die Töne trifft und dessen Texte für den einen oder anderen Schmunzler sorgen. Wem das einen Kauf wert ist, der möge zulangen, allen anderen empfehle ich die Lektüre einer Conan-Geschichte und einen Griff in den Plattenschrank zu einer beliebigen Platte von RUNNING WILD, GRAVE DIGGER oder auch BLIND GUARDIAN als lohnende Alternative (oder den Kauf von viel Bier).
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst