HER REGEN - Her Regen
Mehr über Her Regen
- Genre:
- Metal
- Her Regen
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Ach, Leute, macht's mir doch nicht so schwer. Hinter dem seltsamen Namen HER REGEN verbirgt sich der erst 18-jährige Michael Schrempp, der sich mit diesem selbstbetitelten Demo im Alleingang an eine Instrumentalplatte gewagt hat. Angeblich konnte er sich bislang in "keiner Band ausreichend kreativ betätigen" (wie viele waren das denn schon?), weshalb er vorläufig alles selbst in die Hand nehmen will. Das ist sein gutes Recht, aber ich kann ihm nur raten, sich nach geeigneten Leuten umzusehen, mit denen er sich austauschen kann. Denn diese Ein-Mann-Wohnzimmergeschichten sind fast immer für die Tonne (ich verfluche die Homerecording-Seuche!). Und gerade in dieser frühen Phase sollte man zusehen, dass im Team komponiert wird, damit auch mal 'ne zweite oder dritte Meinung im Raum steht.
"Her Regen" hört man das Alter und die geringe Erfahrung des Deutschen in allen Belangen und über die gesamte Spielzeit deutlich an. Die Gitarren sind größtenteils übel verstimmt, und das Songwriting ist viel zu ausufernd, zusammenhangslos und teilweise regelrecht chaotisch. Und aufgrund der fehlenden Struktur fällt es schwer, die Songs überhaupt irgendwie stilistisch einzuordnen. Schrempp schwebt vermutlich eine Art Düster-Metal vor, der in punkto Tempo variabel gehalten sein soll (auf der Platte ist alles von schleppend bis treibend vertreten); allerdings muss er an der Umsetzung dieser Idee noch sehr hart arbeiten. Es gibt Passagen, in denen man außer Geräuschen und einem Drumcomputer (der allerdings auf anderen Scheiben auch schon mal monotoner klang) nicht viel heraushören kann. Und die an einigen Stellen angebrachten Gitarrenmelodien und vereinzelten Soli sind einfach schief.
Bedenkt man das Alter des Jungen und die Tatsache, dass er erst seit drei Jahren Gitarre spielt, ist es völlig logisch, dass "Her Regen" noch nicht der Bringer sein kann. Als Grundlage und für den Heimgebrauch geht es völlig in Ordnung; für die Öffentlichkeit ist es jedoch nicht gemacht. Und noch mal: bitte Mitstreiter suchen. Dann macht's viel mehr Spaß, und die musikalische Entwicklung schreitet um einiges schneller voran.
Anspieltipps entfallen, weil man nirgends reinhören kann.
- Redakteur:
- Oliver Schneider