HELMS DEEP - Chasing The Dragon
Mehr über Helms Deep
- Genre:
- Epic US Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nameless Grave Records
- Release:
- 20.06.2025
- Wing Chun
- Black Sefirot
- Chasing The Dragon
- Craze Of The Vampire
- Cursed
- Flight Of The Harpy
- Frozen Solid
- Necessary Evil
- Red Planet
- Seventh Circle
- Shiva's Wrath
Fernab von jeder Verballermannisierung des Metal.
Nach einem kurzen Intro gibt es auf "Chasing The Dragon" etwa die Sorte Musik, die man von einer Band mit dem Namen HELMS DEEP erwarten kann. Und das ist cool. Aber der Reihe nach: Ein Blick aufs kitschige Sci-Fi-Fantasy-Artwork lässt uns an seelige Spätneunziger-Zeiten zurückdenken, als der Metal noch... kitschig war. Zumindest wenn er aus Italien oder Schweden stammte. Doch HELMS DEEP imitiert nicht HELLOWEEN oder gar RHAPSODY, sondern ist deutlich stärker vom US Metal beeinflusst. Das war nach dem Artwork nicht unbedingt erwartbar.
Geboten wird verschachtelter traditioneller Metal. Dass am Bass und am Schlagzeug RAVEN-Musiker beteiligt sind, war mir vor dem Kontakt mit der Truppe gar nicht bewusst, aber ich würde es auch nicht erwarten. Denn das RAVEN-Material ist, bei aller unbestrittener Klasse, ja meist relativ straight. Hier gibt es deutlich mehr unerwartete Wendungen. HELMS DEEP ist nicht nur knietief in den Achtzigern steckengeblieben, an den Füßen modern die Siebziger-Klänge und weisen auf Proto-Metal hin. Eine aktuelle Truppe, an die ich beim Anhören mehrmals denken musste ist DIAMONDS HADDER, auch die Italiener LORD GOBLIN oder die Amis DEMON BITCH sind ähnlich eigenständig unterwegs. In den Achtzigern sind Truppen wie ATTACKER (bevor sie zu sehr nach IRON MAIDEN klangen) oder MANILLA ROAD potentielle Referenzen. Ihr merkt also: Wer auf echten, traditionalistischen, antikommerziellen Metal steht, der sollte auch mit "Chasing The Dragon" seine Freude haben. Wer beim kurzen Paganini-Zitat an MALMSTEEN denkt, kann unbesorgt sein: Es bleibt wirklich rauher Metal, der jedem Besucher der einschlägigen Festivals ("Keep It True", "Headbangers Open Air", "Trveheim", "Stormcrusher") gut einlaufen sollte.
Die flotten, komplexen Gitarrenläufe, der teils hohe Gesang, das hektische Schlagzeugspiel, die Melodieführung ohne jede Freude... ihr merkt schon: hier passt vieles. Sollten die Songs noch etwas mehr wachsen, ist vielleicht sogar ein halber Punkt mehr drin. Aber beim Anhören wippe ich hektisch mit und vergesse, mich um meine Arbeit zu kümmern. Ein gutes Zeichen.
Anspieltipps: Black Sefirot, Craze Of The Vampire
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer