HELLYEAH - Hellyeah
Mehr über Hellyeah
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Epic/Sony BMG
- Release:
- 27.04.2007
- Hellyeah
- You Wouldn't Know
- Matter Of Time
- Waging War
- Alcohaulin' Ass
- Goddamn
- In The Mood
- Star
- Rotten To The Core
- Thank You
- Nausea
- One Thing
Mehr als zwei Jahre nach einem der tragischsten Vorfälle der gesamten Musikgeschichte, der öffentlichen Hinrichtung des ehemaligen PANTERA-Gitarristen Dimebag Darrell, traut sich sein Bruder Vinnie Paul nun wieder mit einem musikalischen Statement an die Öffentlichkeit. Allerdings macht er dies im Tarnmantel einer echten Supergroup, die durch namhafte Leute aus den Reihen von MUDVAYBE und NOTHINGFACE verstärkt wird. Alleine des Namedroppings wegen spricht man in den Staaten derzeit schon von einem der wichtigsten Metal-Acts der Moderne, was trotz des respektablen Songwritings auf dem selbst betitelten Debütalbum "Hellyeah" meines Erachtens noch ein wenig hoch gegriffen ist.
Das All-Star-Quintett macht nämlich im Grunde genommen genau das, was man von ihm erwartet, ohne dabei wirklich etwas zu wagen. Punktgenauer, druckvoller Heavy Rock wird in den zwölf Stücken des Erstlingswerks geboten, mal etwas metallischer, mal mit PANTERA-Schlagseite, stellenweise aber auch mit leichtem BLACK LABEL SOCIETY-Feeling.
Wie gehabt dreht sich bei HELLYEAH alles um die Grooves, die dank der genialen Rhythmusfraktion, bestehend aus Paul und NOTHINGFACE-Basser Jerry Montano, ihre Wirkung nicht verfehlen. Bereits im symbolischen Titelstück sind die Jungs am Drücker und kicken mächtig Ärsche, so dass der Grundstein für einen fetten Teppich bereits gelegt ist und später in Stücken wie 'Rotten To The Core' und 'Waging War' noch ausgebaut werden kann. Auch wenn's klischeehaft klingt, aber Dimebag wäre stolz auf diese Songs gewesen.
Allerdings haben HELLYEAH überraschenderweise auch noch einige eher emotionalere Songs zu bieten, wie etwa das verhältnismäßig ruhige 'Alcohaulin' Ass' oder die Semi-Ballade 'Thank You', die sich ziemlich stark am amerikanischen Mainstream-Rock und somit auch an der Spielwiese von Pauls neuen Gefährten orientieren. Auch das eingängige 'You Wouldn't Know' zielt verdächtig auf das Massenpublikum und distanziert sich recht weit von den Wurzeln der beteiligten Musiker, was in diesem Fall aber auch kaum verwerflich ist, weil der Song schlicht und einfach stark ist.
Letztendlich ist dies auch ein Punkt, der die Kritiker in ihrem Vorurteil besänftigen wird, HELLYEAH würden zu sehr auf die ausgetretene Südstaatenschiene setzen, beschwichtigen wird. Die Band entfernt sich zwar nicht sehr weit von der Erwartungshaltung des Publikums, geht aber kaum berechnend vor und trifft - abgesehen vom wirklich enttäuschend glatten 'Thank You' - jederzeit den Nerv der Zeit. Selbst wenn die Band in kommerzieller Hinsicht weitaus leichter verdaulich klingen als meinetwegen PANTERA oder auch bisweilen MUDVAYNE, besitzt die Musik immer noch einen richtig fetten Punch und einen Groove, wie er nur einen Ursprung haben kann. Das macht "Hellyeah" schließlich zu einem Album, das Fans von Zakk Wylde, C.O.C. und PANTERA gleichermaßen begeistern wird und trotz der phasenweise auftretenden Affinität zum Mainstream kaum Zweifel an der kompositorischen Brillanz seiner Protagonisten aufkommen lässt. Hell yeah!
Anspieltipps: Hellyeah, You Wouldn't Know, One Thing, Rotten To The Core
- Redakteur:
- Björn Backes